Training und Homöopathie:
Während unserer Praxisarbeit lernen wir immer wieder Mensch-Hunde-Teams kennen, bei denen die Anamnese bei bestimmtem, sogenanntem Fehlverhalten ergebnislos verläuft. Trotz noch so eingehender Abfragen, ergeben sich einfach keine befriedigenden Änderungen und Ergebnisse.
Erst als wir die Homöopathie ins Training mit einbezogen haben, stellten sich Erfolge ein. Allem voran mit dem richtigen Konstitutionsmittel konnten Fortschritte verzeichnet werden.
Bei meiner Collie Hündin Queen habe ich Aconitum eingesetzt. Sie hatte einen nicht so guten Start ins Leben und Aconitum half ihr, Schockerlebnisse besser zu verarbeiten, ohne jedoch in ihr Grundwesen einzugreifen.
Für Metchley suchte ich SEIN Konstitutions-Mittel. Er war im Training oft „zweifelnd“ wollte alles doppelt-richtig machen und stand sich damit selbst im Weg. Mit Phosphorus steigerte ich sein Selbstbewusstsein, ohne seinen sanften Grundcharakter zu beeinflussen.
Onyx war in seiner Persönlichkeit über die Maßen nervös, ständig in einem Erregungszustand, ruhelos und im Training laut und unkonzentriert. Hypericum half ihm „runter zu fahren“, er kam immer öfter zur Ruhe, die Konzentration stieg und vor allem lernte er, mir zu zu hören.
Seit 2002 behandle ich meine Hunde in der Regel homöopathisch. Ich versuche so weit als möglich, allopathische Medikamente zu vermeiden. Auch im Hinblick auf den MDR1-Defekt, der bei britischen Hütehunden und den Mischlinge daraus gehäuft auftritt. Das „falsche“ Medikament, kann einen defekten Hund töten.
Training:
Dieses Buch soll euch Lösungsansätze ohne großen Aufwand bieten und Trainingsmöglichkeiten vorschlagen, die der Hund auch wirklich versteht. Ich bin ein großer Freund von einfachen, logischen Lösungen, wie sie auch Hunde untereinander einsetzen.
Hunde denken nicht lange darüber nach, wie sie ihre Welpen erziehen. Es gibt ein ERLAUBT und ein NICHT ERLAUBT, keine Grauzonen dazwischen. Hunde denken nicht lange darüber nach, welches Hilfsmittel man einsetzt, um einen anderen Hund dazu zu bringen, etwas gewünschtes zu tun. Der souveräne Hund setzt es einfach durch, unaufgeregt, zielgerichtet, stoisch, ohne knurren, ohne Kämpfe oder beißen.
Im Buch werden folgende Probleme angesprochen:
Angst – mit den Unterthemen Angst vor Geräuschen, Gegenständen und Menschen
Allesfresser – mit den Unterthemen auffälliges Fressverhalten, unersättlicher Appetit, Giftköderprävention und fressen ungewöhnlicher Dinge
Autoaggression, Selbstverletzung und Depression – mit den Unterkapiteln Zwangsstörungen, autoaggressives Verhalten, Hautprobleme, Depression und Trauer
Übersteigerter Bewegungsdrang – mit den Unterkapiteln ausgewogen Beschäftigen, Entspannen lernen, Burn out bei Hunden, Konzentration
Unruhe – mit den Unterkapiteln Schreckhaftigkeit, Nervosität, Nerven stärken, Ruhe fördern und Harmonie in der Hundegruppe
Zerstörungswut
Homöopathie:
Jedes Mittel wird ausführlich mit seinen Leitsymptomen beschrieben.
Bei jeder homöopathischen Beratung müssen 4 Punkte im Vordergrund stehen:
1. Globuli sind keine Zuckerkügelchen, Globuli sind MEDIKAMENTE
„... wenn es nicht hilft, schadet es zumindest nicht ...“
Diese Aussage IST FALSCH. Gerade Konstitutionsmittel können stark in das Verhalten des Hundes eingreifen.
2. „... das hilft eh nix, hab ich schon probiert, hat gar nichts gebracht ...“
Auch diese pauschale Aussage IST FALSCH
Ihr habt Kopfschmerzen, nehmt jedoch ein Mittel gegen Magenschmerzen. Eure Kopfschmerzen werden nicht besser, wie auch, das Mittel war einfach das falsche. Verabreicht ihr die „falschen“ Globuli, helfen die natürlich auch nicht.
In der Regel ist das erste Mittel bei Durchfall Nux vomica (Brechnuss). Bei Metchley hilft dieses Mittel nicht, im Gegenteil, es geht bei ihm im wahrsten Sinne des Wortes „nach hinten los“. Metchley braucht Arsenicum album (weißes Arsen). Wäre ich bei Nux geblieben, hätte ich ihm nur geschadet.
3. Verabreicht eurem Hund nur dann Globuli, wenn ihr mit einem Fachmann gesprochen habt. Wie erwähnt, sind Globuli MEDIKAMENTE und man sollte die Gabe mit einem Kenner der Materie absprechen.
4. Wahrscheinlich der wichtigste Punkt:
Doktert NICHT zu LANGE herum, wenn sich beim Hund keine Besserung einstellt.
Sucht AUF JEDEN FALL rechtzeitig einen TIERARZT auf, wenn euer Hund länger als drei Tage Symptome zeigt
So sehr ich hinter der Homöopathie stehe, gibt es einfach Krankheiten, bei denen man mit Globuli nicht viel erreichen kann.