In Zukunft werden sich die drei Schafschubser das Tagebuch, besser gesagt den Wochenbericht teilen.
Jeder Hund hat ja so seine eigenen Vorstellungen, Eigenheiten und Erwartungen.
Schauen wir mal was raus kommt, wenn ein vorwitziger Ami, eine kesse Biene und ein neunmalkluger Brite hier ihre Welt erklären.
Viel Spaß wünschen wir und wir würden uns über viele, viele Kommentage im Gästbuch freuen.
Montag 27. Juli – Sonntag 02. August 2015
Montag:
Ich mach bisschen schneller diesmal. Speed-Schreibing sozusagen.
Bin beim Morgen-Gassi bisschen locker-flockig rumgesummt.
Hasen gesehen und abgesummt. Der Mr. is aber nicht mit gelaufen, da bin ich wieder umgedreht. Wetter war eigentlich nicht zum baden geeignet. War mir pupsi, bin trotzdem ne Runde schwimmen gegangen. Zu Hause musste ich den beknackten Bademantel anziehen. Mit dem Ding kann ich nicht mehr so locker-flockig rumsummen, weil mir der vorne etwas zu lang is.
Mittagstraining war baby.
Die Einfache is ein bisserl verkrampft. Die sitzt zu lang an dem Schreib-Dingsl. Wenn sie aufsteht, stöhnt sie: „... mia duad ois wäh ...“
Trotz der baufälligen Knochen von der Einfachen haben wir etwas getanzt. Ich soll „seitwärts gehen“. Nachdem wir die Frage „WARUM“ geklärt hatten, hab ich's gemacht. Ich soll „rückwärts gehen“. Das „WARUM“ zu diese Frage haben wir noch nicht lückenlos geklärt, deshalb hab ich's nicht gemacht.
Dienstag:
Is ziemlich zapfig geworden. Darum war ich heute Morgen nicht schwimmen. Bin nur auf dem Trockenen rumgesumselt.
Mittagstraining … ihr ahnt es … „rückwärts gehen“. Die Einfache hat mir den Sinn dieser Übung noch immer nicht pickepacke klar machen können. Ich hab's nicht gemacht. Dafür bin ich „seitwärts gegangen“ und hab sonst auch alles astrein gemacht.
Nachmittag Attel-Bruck-Attel Runde.
Wir haben den … hmm? Wie hat der Sir den genannt … unzivilisierter … auf jeden Fall haben wir den wieder getroffen.
Diesmal hatte er seinen Flegel am Rad an der Leine. Als der Flegel uns sah, fing er pronto an, in unsere Richtung zu ziehen. Der unzivilisierte kippt zur Seite. Die Einfache grinst sich eins ab: „... ja, zieh ihn vom Rad, zieh den Blindgänger vom Rad ...“. Wie kann man(n) nur so lalli sein und seinen Hund an der Leine, die Leinenhand am Lenker, am Rad führen wollen. Vor allem einen Hund, der wie larry an der Leine zieht.
Leider hat's den Deppen nicht geschmissen. Is mit dem Hund nur ziemlich wackelig in die andere Richtung gefahren.
Mittwoch
Die Jungs Vormittag bei der Therapie-Arbeit. Ich war mit dem Zweibein-Chef zu Hause. Hab den im Hobby-Raum ein bisserl genervt.
Mittags war ich mit zur Hundeschule. Das Magyar-Mädel und der Pü waren da. Wetter war soweit ganz takko. Der Pü macht sich ganz okay. Das Magyar-Mädel is tipptopp. Die Leute haben super gearbeitet.
Gassi mit den Girls Brückenwegerl. Niemanden getroffen, dem der Sir vor die Füße göbeln könnte. Die Corona hat ihren Ball auch nicht versenkt. Rehe gesehen, aber da geblieben, nur geguckt.
Mit Lilli noch bisserl über die Wiese gepest.
Donnerstag
Im Dreier-Team zur Therapie-Arbeit
Die Einfache is immer ganz gaga vor lauter Stolz. Ich würde das so toll machen.
Hey bitte, was ist da dabei? Bissi lieb schaun, runde Augen machen, bissi wedeln und bissi quietschen und schon kriegen wir Bewohner wach, die sonst nur schlafen. Is da was dabei?
Ich komme jetzt dann in die 4. Klasse der Therapie-Hundausbildung. Dann geh ich zwei Mal die Woche mit zur Arbeit. Die Einfache meint ich wär so weit. Und dann mach ich pronto noch mein Abitur.
Gassi mit den Girls Attel-Inndamm.
Ne Pfütze gefunden und mit Lilli durch gelaufen. Ne ziemlich schlammige Angelegenheit. Aber endspaßig.
Freitag
Heute Früh hat's geregnet. Da muss ich den krätzigen Regenmantel anziehen. Drum muss ich an der Leine am Teich vorbei gehen. Die Einfache möchte nicht, dass ich mich samt Mantel in den Teich schmeiße. Der Mantel wäre dann ziemlich sinnlos, meint die. Bullshit, oben bleib ich doch trotzdem trocken.
Vormittags kam ein Paket. Hat mega gerochen. Wir haben alle drei beim Auspacken geholfen. Wir haben aus jeder Tüte in dem Paket eine Kostprobe bekommen.
Mittagstraining … neeee, nix „rückwärts gehen“.
Heute erst lässig „Indoor-Longieren“ und dann ein paar Einsteinspiele. Da muss die maroden Knochen nicht so strapazieren.
Samstag
Wie macht man eine Einfache beim Putzen wahnsinnig:
1. Den Besen angreifen, wenn die Einfache kehren will
2. Zielsicher die Sandhäufchen finden, die die Einfache zusammengekehrt hat und mitten durch laufen
3. Die Spielkiste, die die Einfache grad eingeräumt hat, wieder ausräumen
4. Während die einfache die Spielkiste wieder einräumt, die Staub- und Fellflusel und den Sand aus dem Kehreimer wieder raus holen
5. Wieder den Besen angreifen
6. Wischmob angreifen und den Mob unten von der Halterung ziehen
7. Aus dem Wisch-Wasser-Eimer saufen (Besen angreifen macht durstig)
8. In den Garten raus gehen und mit dreckigen Pfoten wieder rein kommen
9. Vor der Wohnzimmertür, die die Einfache jetzt zu gemacht hat, jämmerlich jaulen
und der absolute Höhepunkt:
10. Die Maus die ich heute Früh auf dem Feld gefangen und gefressen habe, auf den wegen der schmutzigen Pfoten schon zum zweiten Mal gewischten Boden kotzen
Sonntag
Vormittag nix los. Nicht mal Balto war zum Gassi da.
Mittags die Pfotendisco aufgeräumt. Hab ein paar lustige Dinge zum spielen gefunden und einen Schnulli zerstört. Mit unserem Einarmigen Banditen gespielt. Der Sir spielt, ich fresse die Leckis die raus fallen.
Nachmittag beim Gassi wieder den Typen mit dem Flegel getroffen. Verfolgt der uns?
Flegel wieder ohne Leine vollspeed auf uns zu gerast. Der Mr. hat dem Flegel ne Abreibung verpasst, weil sich der Sir an so was die Pfoten nicht schmutzig machen will und immer den Mr. vor schickt.
Keine Zeit mehr
Montag 20. Juli – Sonntag 26. Juli 2015
Good evening fellows, we've had a very hot week
Montag:
Grand Ma und Grand Pa statteten uns heute wieder einen Besuch ab.
Grand Ma hatte letzte Woche ihre Sunglasses liegen lassen. Wegen eines Ausfluges an ihre alte Wirkungsstätte benötigt Grand Ma diese nun, weshalb sie diese heute abholte.
Grand Pa hatte wieder many Interessante Dinge im Kofferraum seines Wagens.
Wir alle sind immer sehr amazed, was da so alles zum Vorschein kommt. Teppiche, Blumentöpfe, Werkzeuge, Tierfiguren (teilweise ziemlich ugly), Hundedecken, Gießkannen, Astscheren, halbe Bäume … ich möchte explicit betonen, dass er NICHT Halter eines Lastkraftwagens ist.
Heute war es auf unserer Terrasse etwas kühler, nur 37 C°.
Wegen unserer Besucher sind wir heute only eine kleine Runde durch unsere Wohnsiedlung gegangen. Bei dieser Hitze sehe ich leider immer a little bit derangiert aus. Weshalb mir diese Runde zu pass kam, da wir dort in der Regel niemanden treffen.
Dienstag:
Unsere activitys beschränken sich zur Zeit auf das notwendigste.
Die Masterin hat Hundeschule für diese Woche erneut absagen müssen, da die Temperaturen no effective working zulassen.
Alleinig die Charity-Disposition werden selbstverständlich statt finden.
This Day stieg die Außentemperatur auf unserer Terrasse auf ein Maximum von 39 C°.
Die meiste Zeit des Tages habe ich mich mit dem Master im Hobby-Room aufgehalten. Wir haben uns gemeinsam eine Verdi CD angehört. Die anderen Mitbewohner hier haben ja no appresiation für klassische Musik.
Die hören nur dieses „ ...wum-wum-wum-bum-bum-bum... „, welches jegliches Niveau vermissen lässt. Verdi ist da doch wesentlich ambitious, was aber von Ami's und der Mademoiselle von slowakischem Landadel nicht erfasst werden will oder kann.
Der Master und ich haben die außerordentliche Qualität von Verdi's Kompositionen sehr genossen.
Unsere walk's beschränken sich weiterhin auf die kurze Strecke am „Weg des Wassers“ entlang. Leider habe ich mir die Pfoten am Ufer ziemlich verschmutzt, was mich zu Hause much Time zur Säuberung dieser gekostet hat.
Mittwoch:
Charity-Disposition ohne mich.
Die Masterin hat den Mr. Wonder und Fräulein Lilli verpflichtet. Ich genoss mit dem Master Verdi im Hobby-Room. Der Hobby-Room ist noch kühl, im restlichen Haus gleichen sich die Temperaturen inzwischen an outside an.
Unser Afternoon-Walk beschränkte sich ein weiteres Mal auf den „Weg-des-Wassers“. Wenn doch Wasser nur nicht so nass wäre. Zugegeben, es verschafft Erleichterung, wenn man die Pfoten ins Wasser stellt. Aber das Putzen danach … immer dieses Putzen …
Am Abend sah es so aus, als würde ein Gewitter aufziehen.
Dark Wolken zogen von Süd-Westen heran. Ein frischer Wind kam auf. Letztendlich entwickelte sich die Gewitter-Front zu einem typischen „Watercastle-Gewitter“. Enormes Getöse, windig, entfernter Donner und dann … NIX
Dieses Natur-Phänomen wird vom sogenannten „Erler-Wind“ verursacht.
Erl ist eine little Gemeinde in Tirol, die in einem Gebirgs-Kessel liegt, durch den auch der Inn fließt. Im „Erler-Kessel“ verwirbelt sich der Wind, den der Inn mit bringt über dem Fluss. Diese Verwirbelungen halten sich bis zu uns nach Watercastle und entwirbeln sich erst wieder in der Inn-Schleife in der Watercastle liegt. Das hat zur Folge, das Gewitter regelrecht „verblasen“ werden.
Aus diesem Grund gibt es in Watercastle so gut wie nie schwere Gewitter.
Donnerstag:
Charity-Disposition mit uns drei
Die Masterin hat heute Nachmittag etwas die Contenance verloren.
Wir waren, da sich die Temperaturen today in einem akzeptablen Bereich bewegten, auf unserer Stammrunde „Attel-Bruck-Attel“ unterwegs. Ab etwa der Mitte der Runde, lief uns ein ziemlich ungehobelter Halbstarker, OHNE Halter in der Nähe, nach. Die Masterin schätzte diesen jugendlichen Rowdy, eindeutig ohne Stammbaum, auf ein Alter von ca. 1 Jahr.
Ich habe den Flegel drei Mal verwarnt und ihm nachdrücklich Sheltie polite manners the first erklärt:
Welpen, Junghunde und Hunde nicht blauen Blutes haben einen Abstand von mindestens 3 m zu mir einzuhalten. Es ist nicht erlaubt, auf Sir Chestnut Rainbow II. los zu stürmen, ihn an zu bellen oder anderweitige, unschickliche Äußerungen wie knurren, jaulen, quietschen oder quieken zu tätigen.
Nach a few Minutes kam ein, sagen wir mal „unzivilisierter“ (Worte von primitiver Abstammung kommen mir nicht über die Lippen), Zweibeiner auf einem lärmenden Zweirad den Damm entlang gefahren. Dieser Zweibeiner transpirierte heftig.
Der Unzivilisierte parkte seinen Roller oben auf dem Damm, um sich dann zu seinem felligen Flegel an die Attel hinunter zu begeben. Dem Flegel waren die bayrischen Worte des Unzivilisierten just so egal, wie meine vorangegangenen Erklärungen.
Erst als der Flegel sich doch zu close an Mademoiselle heran wagte, sprach Mr. Wonder ein Machtwort, was den Flegel dazu veranlasste, sich dann doch in „Fangnähe“ des Unzivilisierten zu begeben.
Wir setzten unseren Weg fort, doch die Masterin hatte ein bad feeling. Dieses Bauchgefühl bewog sie dazu, ein paar Schritte zurück zu gehen und noch einmal nach dem Flegel und dem Unzivilisierten zu sehen. Promt sah sie, wie der Unzivilisierte einen Stock auf hob und in Richtung Flegel ging. Die folgende Unterhaltung spielte sich in bayrischer Sprache ab, ich versuche es aber so wortgetreu wie möglich zu wiederholen:
Masterin: „... i sog's da, hau bloß ned zua, sonst kumm i obi ...“
Unzivilisierter: „... a so muas as lerna ...“
Masterin: „... a so lernt der, das'd du a debiler Vollpfosten bist ...“
Unzivilisierter: „... a so lernt der des ...“
Masterin: „... hau den Ast weg, oder i hoi ma des Verkehrsschudl von do drunt für di ...“
Unzivilisierter: „... mit da flachen Hand hau i eh ned zua ...“
Masterin: „... DUA JETZ DEN AST WEG DU LEBERKASLÄTSCHN, ODER I VERGISS MI ...“
Die Masterin setzte ihren „Master-Blick“ auf, der den Unzivilisierten offensichtlich so beeindruckte, dass er den Ast in die Attel warf.
Dieser Blick … wenn sie diesen Blick hat … oh oh !! not good, really not good
Freitag:
Die Masterin hat heute Morgen im Garten zwei Löcher gegraben.
Ich persönlich halte not much von diesen Erdarbeiten und habe einen entsprechenden Abstand zu dem Aushub eingehalten. Wegen der horrible Hitze staubt das ja doch ziemlich.
Darüber hinaus verlief der restliche Tag ereignislos. Es war heiß, es war schwül, mein körperlicher Zustand ist für die Öffentlichkeit nicht wirklich geeignet.
Der Master und ich haben im Hobby-Room wieder Verdi gehört.
Samstag:
Die Masterin hat heute gefroren.
Die Temperaturen sind unter ihre Wohlfühl-Grenz von 30 C° gefallen. Abends nach unserem Rundgang Attel-Bruck-Attel, hat sie sich ein heißes Bad eingelassen.
Wir haben erfahren, dass Bam-Bam-Sam eine Magendrehung erlitten hat.
Dear Bam-Bam-Sam: Wir wünschen dir gute Besserung nach der überstandenen Operation.
Morgen werden wir dir noch unsere Aufwartung machen und Genesungswünsche und Genesungsgeschenke persönlich überbringen.
Bei uns Hunden hängt der Magen freischwingend im Bauchraum. Dieser Umstand geht zurück auf unsere Vorfahren, die Wölfe. Stellt euch das einfach wie eine Hängematte vor. Nach neuesten Studien hat sich herausgestellt, dass in 70% der Fälle, die Magendrehung im Ruhezustand des Hundes passiert.
Eine Magendrehung hat also nicht zwingend etwas mit der Bewegung nach dem Essen zu tun. Das ist leider noch immer ein weit verbreiteter Irrglaube. Es liegt eher daran, dass Hundemägen meist „zu leer sind“ und sich dann eben eindrehen, wie eine leere Hängematte im Wind. Liegt in der Hängematte ein Mensch drin, also Gewicht, dann kann die sich auch nicht drehen.
Die Masterin erklärt Hundehaltern auch immer wieder, dass es besser ist, wenn im Hundemagen immer etwas drin ist. Ist im Magen was drin, dreht er sich nicht so leicht. Wie eben auch die Hängematten, in der ein Mensch liegt.
Sie rät dazu, dem Hund entweder eine Mahlzeit über den Tag verteilt zu verfüttern, oder lieber 3 Mahlzeiten, verteilt über den Tag zu verabreichen. Auch bei erwachsenen Hunden.
Sonntag:
Heute Morgen waren wir mit Balto und dessen Master zum Morning-Walk.
Wir haben unseren Walk fast beendet, da kommt ein Hund an der voll ausgezogenen Flexi-Leine um die Ecke. Dessen Halter am anderen Ende der voll ausgefahrenen Flexi-Leine, seinen Blick nur auf sein Handy gerichtet. Bei dem Hund handelt es sich um einen bürgerlichen, mit dem not so wirklich gut Kirschen essen ist.
Balto ist über diesen Hund nicht very amused. Es gab da wohl schon mal einen Vorfall.
Der Halter des Flexi-Leinen-Hundes kam, die Flexi-Leine langsam ein rollend, auf uns zu … und bleibt steht. WARUM um alles in der Welt, bleiben solche Leute dann auch noch stehen?
Er muss doch sehen, dass Balto schon sehr steif wird. Er muss doch auch sehen, dass sein Rüde ziemlich steif geht. NEIN, sieht er nicht. Es wäre realy dringend, dass Halter nach schweizerischem Vorbild einen KURS machen müssen, BEVOR sie sich einen Hund anschaffen.
Wir sind alle von den beiden „Kampf Hähnen“ weg gegangen.
Haben uns langsam und ruhig weg bewegt. Außer der Flexileinen-Idiot, der stand da noch immer.
Geht man in so einer Situation zu seinem Hund hin, eskaliert die Situation spätestens dann, wenn man ihn am Halsband oder Brustgeschirr greift. Dabei denkt der Hund nämlich: „... o.k. Herrchen ist da … und jetzt machen wir den Typen so richtig fertig ...“
Steht ihr also vor so einer kritischen Situation:
Weg gehen
Nicht rufen
Nicht brüllen
Nicht nervös werden
NICHT hin gehen
Den eigenen Hund NICHT anfassen !!!
Und: beten
Yours faithfully and with best regards
Sir Chestnut Rainbow II
Montag 13. Juli – Sonntag 19. Juli 2015
Montag:
Heute war eine Latzhosen-Frau und ein Latzhosen-Mann da.
Boa, bist du Teppich haben die Lärm gemacht. In unserem Garten war ein großer Baum. In dem Baum hat sich ein Terminator-Käfer eingenistet. Der Terminator-Käfer hat aus diversen Löchern in dem Baum roten Staub raus geblasen. Deswegen hat der Zweibein-Chef Angst, dass der Baum wegen der Löcher vom Terminator-Käfer irgendwann umfällt.
Latzhosen-Frau und Latzhosen-Mann haben den Baum mit ihren Fichten-Mopeds nieder gemacht. Die einfache Hundebespaßerin wollte aus den Stammstücken eine Sitz-Gruppe für Emil, Rosalie und Felix basteln. Der Zweibein-Chef fürchtet sich aber vor dem Käfer.
Nicht das der Käfer Löcher in den Zweibein-Chef macht und roten Staub aus ihm raus bläst.
Wegen Latzhosen-Frau und Latzhosen-Mann hatten wir heute Gartenbetretungsverbot. Wir haben denen durch die Terrassentür aber ordentlich Bescheid gesagt.
Nur der Sir nicht, der hat vor der Haustür gebellt. Er rafft das einfach nicht mit den Türen.
Nicht mal unser Mittagstraining gab's heute weil die Zweibeiner ne Kondition wie ein Röhrchen Valium haben. Nach Baum sägen, Äste klein schneiden und Blätter vom Rasen rechen, sind die wie ein Zentner Blei auf die Terrassenstühle gefallen.
Zur Entschuldigung der einfachen Hundebespaßerin muss ich aber erwähnen, dass wir als Entschädigung der offensichtlichen Vernachlässigung unsereiner, ein nettes Kauteilchen bekommen haben.
Nur der Sir nicht. Der kriegt nur Hühnchenfleisch, weil der das harte Zeug magentechnisch nicht mehr verpackt kriegt.
Dienstag:
Hundeschule fällt diese Woche aus.
Bei dera Hitz schmelzt's an Eckerlkas rund. Thermometer kraxelt auf über 30 C°.
Deshalb sind wir an die Badestelle auf unserer Lieblings-Runde Attel-Bruck-Attel gefahren und haben uns mit Spritzspielen, erste Brombeeren ernten und Wasser-Luft-Blasen-fangen beschäftigt.
Da denk ich doch auf einmal: „... ja hab ich jetzt Tinnitus in den Augen? Ich seh ne Pfeife ...“
Radelt da doch so ein Gehirnvakuumgymnasiast mit seinem Hund auf dem Attel-Damm entlang.
Noch dazu hat das Redbull-Gesicht seinen Hund auch noch an der Leine. Unser armer Fell-Bruder muss deswegen in der Sonne laufen und kann die Geschwindigkeit nicht mal selbst bestimmen.
Kann man Blödheit eigentlich kaufen? .... Dann hat der im Schnäppchen-Regal garantiert voll zugeschlagen.
An die anderen Pfeifen, die meinen mit dem Hund bei diesem Wetter Rad'l fahren zu müssen:
Zieht euch bitte nen großen, blauen Müllsack an, schön Luftdicht. Über den Müllsack zieht ihr bitte einen Pelzmantel mit Stehkragen zur Fellmütze auf eurem Kopf. Barfuß dürft ihr sein, wird euch aber nicht viel nützen.
Wir Hunde können nämlich NICHT durch die Haut SCHWITZEN ihr bildungsfernen Gehirn-Kevins. Und nachdem ihr ja, wie wir, barfuß seid, laufen wir auch noch schön über die mollig heiße Straße. Da kommt Urlaubsfeeling auf, du Klappstuhl du depperter.
Rad'l fahr'n mim Hund bei dera Hitz, der hod an IQ wia 5 Pfund Eintopf.
Jetz häd i mi beinah a bisserl aufgregt.
Mittwoch:
Heute Morgen eine der Schantall mit Kackstelze und Schantall-Nr.2-Rüde getroffen. Die einfache Hundebespaßerin befürchtete schlimmstes. Es besteht ja hier die Gefahr, dass eine Schantall alleine nur eine Gehirnhälfte dabei hat, wenn Schantall Nr. 2 fehlt, die ja die zweite Gehirnhälfte mitführt. Vor allem wenn Ein-Gehirnhälften-Schantall zwei Hunde mit jeweils zwei Gehirnhälften dabei hat.
Die Hunde sind mit 4 zu 1 im Vorteil.
Gott sei Dank war es Kackstelzen-Schantall und die macht eh immer einen großen Bogen um uns. Eventuell hat sie sich auch eine Gehirnhälfte von Schantall Nr. 2 ausgeliehen.
Nachmittag Gassi mit der Schäfer-Dompteuse und den schönen Schäferinnen.
Wir sind chillig im Schatten am „Weg des Wassers“ gelaufen. Geht recht romantisch durch den Wald an einem Bach entlang. Petrus und seine Kumpels feiern da oben noch immer ne Grillparty, was die Temperaturen heute noch weiter steigen ließ.
Weit sind wir noch nicht am Bach entlang gelaufen und wie soll es anders sein, Corona hat ihren Ball in einer Gumpe versenkt. Es war nicht ihr Schwimm-Leuchtturm und auch kein Schwimm-Ball. Es war ein ganz ordinärer Versink-Ball.
Das Ufer war ziemlich dabazelt und weil ja die Dompteuse ins Wasser steigen wollte, rammelten die schönen Schäferinnen logischerweise auch ins Wasser. Dicke, ranzlige Schlammwolken wabern durch's Wasser.
Da stand sie nun die Dompteuse. Bis zu den Knien im Wasser. Hinter ihr die einfache Hundebespaßerin, die die schönen Schäferinnen fest hielt, dass die nicht wieder zur Dompteuse ins Wasser rammeln. Sonst dauert Ballrettung die 5.634igste noch länger weil der Schlamm in eine endlos Waber-Schleife geht.
Dann ein Aufschrei: „... i hob nan ...“, die Dompteuse machte einen weiteren Schritt ins Wasser.
„... super … shit … scheiße … bazig … boa … glitsch ...“ die Dompteuse war zu keinem vollständigen Satz fähig. Die einfache Hundebespaßerin fragte sie nur, ob sie den Reißverschluss zu gemacht hat.
Donnerstag:
Heiß is es ... vareck Kaffähaus... is des heiß. Am Haus sind über Nacht alle Fenster in den oberen Stockwerken offen. So ist es nachts wenigstens etwas kühler. Wenn die einfache Hundebespaßerin aufsteht, und sie steht für IHRE Verhältnisse FRÜH auf, macht sie alle Fenster und die Jalousien zu.
Vormittags Therapie-Arbeit im BZ. Die einfache Hundebespaßerin ist sehr stolz auf uns drei, weil wir die Arbeit trotz Transpirations-Alarm geschmeidig durchgezogen haben.
Sogar der Sir … ein Wunder.
Nachmittags Gassi wieder am „Weg des Wassers“. Etwas anderes ist nicht möglich.
Die Biene schwimmt, die einfache Hundebespaßerin und ich latschen durch's Wasser und der Sir steht am Ufer und kläfft.
Ansonsten ist Ruhe angesagt. Die einfache Hundebespaßerin kramt noch nicht mal im Garten rum.
Freitag:
Therapie-Arbeit in unserem neuen Zentrum in Edling.
War sehr spannend, weil das ja für die einfache Hundebespaßerin und für uns lauter neue Leute sind.
Wir haben wieder unsere Doggie-Gym mit den Leuten gemacht. Dann noch „Kopfarbeit“ mit den Bewohnern. Die einfache Hundebespaßerin und die Bewohner haben Hunderassen raten gemacht. Eine Bewohnerin bestand darauf, dass Windhunde KEINE Hasen jagen. Ein Bewohner bestand darauf, dass die von ihm genannte Rasse „Wachtelhund“ KEINE Wachteln jagt und eine Bewohnerin bestand darauf, dass Polizeihunde Einkaufskörbe bewachen.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen die Sonne ist näher an an die Erde geflogen. Hmm? Geht das überhaupt? Die Temperaturen brechen auf jeden Fall alle Rekorde.
Samstag:
Heute war definitiv der heißeste Tag meines Lebens. Also so temperaturmäßig. Nicht das ihr was falsches denkt.
Wir haben eine ganz lange Morgen-Runde mit Paco gedreht. Danach chillen. Bei dieser Hitze bewegt sich niemand freiwillig. Nicht mal der Gartenschlauch hat heute Spaß gemacht.
Trotzdem hat die einfache Hundebespaßerin mittags mit uns ein bisschen Kopfarbeit gemacht. Der Sir hat sich abgeseilt.
Wir sollen Gegenstände unterscheiden. Unter anderem so Dinge wie Schlüssel, Geldbeutel, Stifte, Feuerzeug und das Ding in das die einfache Hundebespaßerin oft ewig lang rein spricht, obwohl man weder jemanden sieht noch riecht. Unsere Bälle und Stofftiere haben auch alle einen Namen und die müssen wir auch wissen.
Ich weiß nicht so recht, warum weibliche Zweibeiner allem einen Namen geben müssen. Biologisch sind die eindeutig anders als männliche Zweibeiner. Männliche Zweibeiner nennen alles „Mausi“.
Nachmittags wieder „Weg des Wassers“. Mann, Frau und Hund kann im Moment einfach nirgendwo anders gehen.
Sonntag:
Langeweile-Sonntag. Diesmal ein echter.
Außer einem Hitze-Gassi am „Weg des Wassers“ war heute absolut nix los.
Andere Hunde haben wir schon seit Wochen keine mehr getroffen. Außer das Red Bull-Gesicht mit Hund am Rad.
Haltet euch aufrecht Leute. Genießt doch mal die Hitze, es war lange genug kalt und wird auch bald wieder kalt werden. Der Sommer hat bei uns ja eher die Haltbarkeit von Hackfleisch ohne Kühlschrank.
In diesem Sinne
Gehabt euch wohl
KUSSEL und CLICK
Euer Metchley Wonder
Montag 06. Juli – Sonntag 12. Juli 2015
Leute, ich hatte letzte Woche in O-gau echt nulli Zeit für den Wochenbericht. So viel zu tun.
Agility: flockilocker den Parcour gelaufen. Die Einfache is ganz entzückt von mir
ZOS: hat der Mr. gemacht. Der hat die längere Nase und ehrlich gesagt kostet Nasenarbeit zu viel meiner kostbaren Zeit.
Longieren: Der Mr. und ich haben feine Kreise gezogen. Mit Hindernissen nur ich, weil der Mr. sich vor Hürden fürchtet. Longieren mit tanzen der Mr., weil der das angeblich checkt kann. Der Sir hat gar nicht longiert, Transpirations-Gefahr.
Dog Dance: Der Mr. und ich. Diesmal hab ICH die Abschluss-Choreo getanzt. Der Sir hat Tip-Tap gemacht. Dann is er umgefallen.
Tricksen: Haben wir alle gemacht. Auch der Sir. KEINE Transpirations-Gefahr.
Spiele: Weil's so heiß war, hat die Einfache an einem Nachmittag Einsteinspiele mit uns gemacht und wieder die anderen Hundehalter verblüfft, wie schnell ein Hund Bilder lernt.
Dazwischen musste ich:
Mit Harvey rennen, andere Hunde anmachen, schwimmen gehen, mit Chase flirten, Leckerlis aus Taschen klauen, den Mr. am Fell ziehen, schnüffeln, durch das Schilfgras hoppeln …. usw. usw.
Und da erwartet ihr echt, dass ich auch noch Wochen-Bericht schreibe? forget it
Dumdidumdidum, jetzt weiter mit letzter Woche.
Montag:
Heute war Koffer auspacken. Am letzten Tag in O-gau sieht's die Einfache nicht so eng mit packen. Das was ihr grade in die Finger gerät, wird eingepackt. Die Koffer kippt sie dann im Gästezimmer aus und dann wird sortiert. Tut sich der Sir nur schwer mit den Haken auf seine Checkliste.
Mittagstraining war babyleicht.
Die Einfache meint ich soll „bleib“ machen ... Wozu?
Jetzt hat sie die Idee gehabt, dass sie bei mir das Wort „bleib“ eventuell inflationiert hat. Ich hätte da inzwischen keine richtige Verknüpfung mehr zu dem Wort. Hat die ne Ahnung, was ich so alles verknüpfe. Und das liegt sicher nur daran, weil die keinen Clicker benutzt und keinen Primärverstärker und keinen Sekundärverstärker und kein Markerwort und kein lalalalalalalala.
Egalo, auf jeden Fall will die jetzt ein krass neues Wort einführen. „Stay“ sagt sie jetzt immer. Mal schauen, eventuell tu ich ihr den Gefallen und „verknüpfe“ jetzt richtig.
Gut, dass sie nach dem Üben noch ein Spiel mit uns gemacht hat. Sonst überleg ich mir das mit dem Verknüpfen doch nochmal anders.
Es ist noch immer brutalo heiß. Mir ja wurscht, ich geh halt schwimmen. Der Sir is halt ziemlich angepisst. Er hat ja so Angst vorm transpirieren. Soll er halt auch ins Wasser gehen der Schnulli.
Dienstag:
Therapie-Arbeit abgesagt. Es hat kuschelschmelzige +35 C° und die Einfache meint, wir sind da nicht so wirklich motiviert bei der Hitze.
Dafür waren Oma und Opa da. Die sind diesmal ziemlich früh gekommen. Wollen im Garten Beeren pflücken. Opa hatte wie immer endmegalecker Guttis dabei.
Wir haben beim Beeren pflücken geholfen. O.k. geholfen is jetzt vielleicht etwas übertrieben.
Der Mr. hat schneller Beeren gepflückt als die Oma. Ich bin im Weg gestanden, dann im Weg gesessen, dann im Weg gelegen. Dann habe ich am Zaun gebellt. Da war voll der Spacko draußen.
Dann hab ich den Wasserschlauch rum getragen. Hat mir die Einfache abgenommen. Dann hab ich mein ganzes Spielzeug von drinnen raus getragen. Die Einfache hats wieder rein getragen.
Der Sir lag im Schatten und hat nur geschaut. Beim Schauen schwitzt man nicht.
Dann wieder im Weg stehen, sitzen und liegen und schon war der Vormittag rum.
Der Opa is später mit uns Gassi gegangen. Wir haben den Rocky getroffen.
Kann mir mal jemand sagen, warum die Leute ihre Hunde immer von anderen Hunden weg reißen und sich dann wundern, dass die nen Proll an der Leine haben?
Rocky is weder krank, noch alt, noch behindert, noch operiert, noch sonst was.
Trotzdem darf der uns nie angucken. Drum keift der auch so rum.
Der Mann der mit Rocky dahin schlurft, nuckelt nur an seiner Zigarette und zieht den Rocky weiter.
Nachts kam ein Gewitter. Gewitter is so cool. Da muss sich der Mr. fürchten und dann dürfen wir alle IN'S Bett.
Mittwoch:
Der Mr. Und die Lilli waren zur Therapie-Arbeit im BZ.
Ich durfte heute nicht. Die Einfache meint, ich wäre mit dieser Station noch überfordert.
Ich bin mit dem Sir zu Hause geblieben.
Erst hab ich geguckt, ob die Einfache irgendwo was essbares liegen gelassen hat. Hat sie nicht. Geizkragen. Hab nur meinen Kauhuf gefunden. Dann hab ich ne Brille gesucht. Ich bin Brillen-auseinander-bau-Spezialist. Leider auch keine Brille gefunden.
Hab dann den Sir ein bisschen genervt.
Nachmittag waren wir mit der Dompi und den Girls am Brücken-Wegerl spazieren.
Haben dort nen Typen getroffen. Der radelt erst an uns vorbei und bleibt dann bei der Brücke stehn. Macht sich ne Kippe an und wartet dort auf uns.
Der hat die Dompi angesprochen. Sah ein bisschen gammelig aus der Typ. Jaaaa, er wär aus Tirol und würde jetzt mit dem Rad'l bis Rumänien fahren, dort will er im Tierschutz arbeiten, weil er hat alles verkauft was er hatte, alles was da auf dem Rad ist, ist sein ganzer Besitz, er legt keinen Wert auf Besitz und dann will er mit dem Rad'l weiter bis Indien … ??? … wer's braucht.
Der Sir hat den Typen die ganze Zeit nur angeguckt. Dann is der Typ vor dem Sir in die Hocke gegangen. Der Sir hat geguckt und dann … hat der Sir dem Typen vor die Füße gekotzt.
Donnerstag:
Wetter is heute ziemlich krätzig.
Die Einfache hat ne lange Hose an und dicke Schuhe. Sie hat über eine Mütze nachgedacht.
Vormittags waren wir alle bei der Therapie-Arbeit im BZ.
Wir haben uns lange mit Herrn Sch. unterhalten. Er hat immer sehr originelle Unterhaltungsvorschläge. Zum Beispiel: „... Wir könnten den Leuten hier mal erklären, wie Hunde schwitzen ...“. Herr Sch. ist sich definitiv nicht wirklich darüber bewusst, dass er dort auch Bewohner ist. Der Herr Sch. War früher mal Lehrer und denkt eindeutig, er is irgendwo in einer Schule.
Wir sind dann mit der Gruppe die „hundliche Schwitz-Biologie“ durchgegangen. Dem Sir war dieses Gesprächsthema sehr peinlich.
Freitag:
Heute wieder Hitze. Der Typ da oben auf der Wolke, der für das Wetter zuständig ist, is echt schizo. Kann sich irgendwie nicht entscheiden der Blindgänger.
Der Tag war bis auf das Mittags-Stay-Training ziemlich relaxed.
Und weil ich so artig war und weil ich „stay“ jetzt anscheinend besser verknüpfe, hat die Einfache Nachmittag ein moltomega Wasserschlauch-Spritz-Spiel mit uns gemacht.
Sie macht den Wasserschlauch an und der Mr. und ich dürfen das Wasser jagen.
Macht obergeilmäßig Spaß und der Mr. und ich sind schön abgekühlt.
Der Sir steht nur auf der Terrasse und motzt.
Samstag:
Heute Vormittag war Putzen trendy.
Nachdem sich der Mr. nicht in den Staubsauger beißen traut, hab ich diesen Job übernommen. Die Einfache muss sich erkundigen, wo es so ein neues Staubsauger-Saug-Endstück-Boden-Teil gibt. Ich hab das Ding inzwischen ziemlich gedengelt.
Ich hatte so viel zu tun, dass der Vormittag pronto vorbei war.
Staubsauger beißen, Wisch-Mob anbellen, dem Besen die Haare ausreißen, die Schaufel klauen, durch zusammengekehrte Sandhäufchen laufen, Pfotenabdrücke auf den frisch gewischten Boden machen, das vom Regen noch feuchte Spielzeug aus dem Garten auf's Sofa tragen, Kauhuf im Garten vergraben, Kauhuf wieder ausgraben und im Sofa vergraben, die Einfache zur Weißglut bringen.
Sonntag:
Angeblich ja heute Langeweile-Sonntag.
Wir haben aber gestern nicht geübt. Darum haben wir heute geübt. Dieses „stay“ ihr wisst schon … lol … das Wort mit der falschen Verknüpfung.
Ich hab ihr den Gefallen getan und das „stay“ befolgt. Ehrlich gesagt finde ich „stay“ auch viel cooler als „bleib“.
„Bleib“ kann ja sogar ein Deutscher Schäferhund.
Bin weg … sum sum
Montag 22. Juni – Sonntag 28. Juni 2015
Good Afternoon dear Lady's and Sir's
Montag:
Die very unbritish Entgleisungen vom Freitag Abend sind mir heute noch peinlich. Die bei mir leider vorhandene Laktose-Intoleranz ließ mir jedoch keine andere Wahl. Dennoch möchte ich mich hier noch einmal in aller Form bei allen meinen Mitbewohnern für die circumstances entschuldigen. Es war mir wirklich sehr unangenehm.
Am Vormittag hat die Masterin einige telefonische Termine erledigt:
Unser Meat supply vom letzten Freitag war nicht vollständig. In der Lieferung fehlten 12 Meat-Tins, die die Masterin anmahnte und eine korrigierte Rechnung oder Nachlieferung in dieser Woche vorschlug.
Erinnerung an den Master, dass er den Dachdecker ein weiteres Mal anruft, um nach über 3 Monaten doch die drei Dachziegel zu ersetzten, die the Storm im März vom Dach wehte
Ein Telefonat mit einer unserer Charity-Einrichtung geführt um weitere Termine und die Vorgehensweise bei neuen Bewohnern abzuklären.
Ein Telefonat mit einem „Problem-Client“ geführt, der glaubt, die Masterin habe von 0 – 24 Uhr Sprechstunde und angerufen hat, weil der Hund seine Karotte nicht frisst. Die Masterin hat der Client gesagt, dass der Hund die Karotte wahrscheinlich grade nicht mag, sie solle dem Hund die Karotte einfach später nochmal anbieten, wenn der arme Kerl die Karotte denn dann unbedingt fressen soll.
Ein Telefonat mit einer Client geführt, die dringend Unterstützung wegen eines Biss-Unfalls braucht. Beruhigend auf die Client eingeredet, da emotional sehr aufgewühlt und einen Termin für Freitag vereinbart.
Dazwischen SMS eines anderen Kunden beantwortet, der sich beschwert, weil wir telefonisch nicht zu erreichen sind.
Telefonat und Termin-Absprache mit einem New-Client geführt, die Probleme mit ihrem Jagdhund hat.
Eigentlich wollte die Masterin heute Wäsche waschen.
Dienstag:
Charity-Disposition im Wohstift St. Konrad.
Einen neuen Bewohner in das Meeting mit eingebunden. Ich habe mich immer in der Nähe von Frau N. aufgehalten, da sie die Spiele auch oft nicht so wirklich versteht. Die feinen Belohnungen landen in der Regel also sofort in meinem süßen Gesicht.
Auf dem Weg nach unten hat uns Frau H. abgefangen und natürlich: Die Geschichte ihres Hundes erzählt. Wir haben dann noch drei Einzel-Betreuungen abgearbeitet und uns dann auf den Weg nach Hause gemacht.
Grandma und Grandpa waren heute auf einen visit hier.
Eigentlich wollte die Masterin heute Wäsche waschen.
Mittwoch:
Das weather scheint endlich seine „englische Phase“ beendet zu haben.
Heute Morgen überwog bereits der Sonnenschein, was uns den Weg zur Charity-Disposition ins BZ recht angenehm bereitete.
Mittags Hundeschule mit dem „Zhin Ya-Ohr“.
„Das Ohr“ hat zwar eine ziemlich edle Abstammung, kann diese körperlich aber bisher noch nicht repräsentieren. Naja, mein Training wird ihn schon noch zu einem real Guy machen.
Zum Afternoon-Walk schlossen sich die Dompteuse mit Lady Corona und Fräulein Lilli an. Des weiteren begleiteten uns heute Silvia mit den zwei Children Jessica und Alexander und dem Rottweiler Paco. Ohne Balto ist dieser Paco wenigstens nicht so unsanitary.
Erstaunlich war, dass die Biker heute sehr, sehr höflich zu uns waren. JEDE dieser schwitzenden Personen fuhr ganz langsam, Paco und die Schäfer im Auge behaltend, an uns vorbei und BEDANKTE sich auch dafür. Wir haben beschlossen, an von Radfahrern hoch frequentierten Wegen einem von uns ein Rottweiler-Kostüm an zu ziehen.
Ich bin etwas frustriert, da wir ohne Rottweiler offensichtlich nicht diesen effect auf diese keuchenden, transpirierenden, rotgesichtigen Rowdys haben.
Nach dem Afternoon-Walk noch Termine erledigt.
Eigentlich wollte die Masterin heute Wäsche waschen
Donnerstag:
Heute hat die Masterin Wäsche gewaschen.
Freitag:
Heute waren die Masterin und die Dompteuse bei einem Family-Dog, der eines der Familienmitglieder verletzt hat. Die Grandma der Familie wurde vom Hund beim Versuch eine Zecke zu entfernen in die Hand gebissen. Nun hatte die Familie Angst, da zwei little Kids ebenfalls der Familie angehören, dass der Hund ein weiteres Mal zu beißen könnte. Die dort ansässige Grandma hat zudem nun auch ziemliche Angst vor dem Hund.
Dort angekommen präsentierte sich der Hund aber eher unsicher und unterwürfig, worauf die Überreaktion des Hundes surely basiert. Nach einer detaillierten Anamnese kristallisierte sich in diesem Falle heraus, dass mit Grandma gearbeitet werden muss. Von dem Hund, da waren sich die Masterin und die Dompteuse einig, geht no risk aus.
In einem ausführlichen Talk wurde ein zwei Wochen-Plan erstellt, der umfasst:
1. Handfütterung: Die Tochter füttert den Hund im Beisein von Grandma aus der Hand
2. Eckbank-Verbot: Der Hund darf, so lange die Situation emotional angespannt ist, nicht unter die Eckbank, da dies auch der Ort des Beiss-Vorfalles war. Es wurde ein Pet-Bed an einer anderen, ruhigen, neutralen Stelle für den Hund zur Verfügung gestellt.
3. Ignoranz: Da Grandma im Moment wirklich Angst vor dem Hund hat, wurde vereinbart, dass Grandma die nächsten zwei Wochen von den anderen Familienmitgliedern nicht in eine Interaktion mit dem Hund gedrängt wird, wie es leider die letzten Tage schon vor kam. Grandma soll den Hund nun einfach ignorieren und nur falls sie sich besser fühle, auf den Hund eingehen, ansonsten nicht.
4. Globuli: Da ja die Masterin und die Dompteuse auf die weißen Kugerl schwören, wurde Grandma eine Hypericum-Kur ans Herz gelegt, was diese auch gerne tun wird.
In zwei Wochen werden die Masterin und die Dompteuse zur nächsten conference hin fahren.
Nächste Woche werden wir zum Fun-Sports-Workshop nach Oberammergau fahren. Mit großer Freude habe ich vernommen, dass ein Sheltie am Workshop teilnehmen wird. Wie dem Namen zu entnehmen ist, handelt es sich sogar um eine Sheltie Lady.
Samstag:
Für uns ein ruhiger Tag. Für die Masterin nicht so relaxed.
Die Wäsche ist zwar noch nicht wirklich ganz trocken, gebügelt werden muss sie trotzdem. Ich habe alles überwacht und kontrolliert. Auch die Teile, die nach dem Bügeln noch immer nicht ganz trocken waren und deshalb wie Tibetanische Gebetstücher über Sofa, Sessel, Schrank und Stühle verteilt hingen. Ich glaube bisher wurde dieser Zustand Wäsche-Drama genannt.
Nachdem die letzten feuchten Teile nach dem Afternoon-Walk endgültig trocken waren, saßen wir alle miteinander im Pack-Zimmer bei den Koffern und beobachteten, wie alles in den selbigen verschwand.
Ich habe alles auf der Checkliste abgehakt und angeboten, eine neue Checkliste zu erarbeiten, da mir die vorhandene doch sehr Lückenhaft erscheint. Es sind zum Beispiel keine weißen Sport-Socken und keine extra Teppiche für das Zimmer für mich darauf vermerkt. In Hotelzimmern hat sich die Unsitte breit gemacht, dort Holzböden zu verlegen, die auf Dauer doch recht inconveniently sind.
Sonntag:
Aufbruch nach Oberammergau.
Gegen 11:00 Vormittags hat der Master den Wagen mit unserem Gepäck bestückt. Sein Gemurmel: „... ich dachte es wäre weniger … ich dachte diesmal nicht so viel Equipment … wo soll ich das unterbringen? … glaubst du wir haben einen Lastwagen? ...“ wurde von der Masterin wie immer ignoriert.
Unsere Ankunft in Oberammergau wird gegen 14:00 erfolgen.
Nach dem check in noch ein kurzer Spaziergang an der Ammer entlang und dann werde ich mit mit etwas Tai Chi auf die Trainings-Woche vorbereiten.
Yours faithfully and with best regards
Sir Chestnut Rainbow II
Montag 15. Juni – Sonntag 21. Juni 2015
Montag:
Beim Früh-Gassi zwei „Schantall“ getroffen.
„Schantall 1“ treffen wir öfter, sie hat ihre Hündin dabei. Die Hündin ist, sagen wir mal, etwas mürrisch … ne, ehrlich gesagt is die ne ziemliche Kackstelze. „Schantall 2“ haben wir noch nie gesehen. Hat nen blonden Rüden dabei.
Beide „Schantall“ sehen auch original aus wie „Schantall“.
Da wir Kackstelze kennen, leint uns die einfache Hundebespaßerin an. Balto wird auch angeleint und wir gehen alle auf die Seite, um Kackstelze, die ebenfalls angeleint ist, nicht noch mehr zu reizen. „Schantall 2“ leint ihren Rüden auch an. Dann bleiben „Schantall 1 + 2“ stehen und glotzen.
Die einfache Hundebespaßerin ruft ihnen zu: „... könntet ihr bitte weiter gehen, wir stehen hier in einer Wolke aus Mücken ...“
Die „Schantall“ glotzen
Die einfache Hundebespaßerin wird schärfer im Ton, weil sie eine Anämie befürchtet: „... hey BITTE, geht weiter, hier sind Millionen Mücken ...“
Die „Schantall“ glotzen
Nach der dritten höflichen Aufforderung, doch bitte endlich weiter zu gehen, ununterbrochen nach Mücken schlagend reichts ihr: „... herrschaftzeitenschautsdasjetzeierScheimschwingtsbroadhaxadeBiotonnendaranzelte ...“
Balto-Herrchen, linguistisch Nicht-Bayer, schaut die einfache Hundebepaßerin mit großen Augen an.
Die „Schantall“ haben den Wortlaut garantiert NICHT verstanden, setzten sich nun aber ob des würzigen Tones der einfachen Hundebespaßerin in Bewegung. Auf unserer Höhe angelangt, rastet Kackstelze wie immer aus. Und was macht „Schantall 2“. LEINT IHREN HUND AB und bleibt wieder stehen. Mademoiselle Honey Bee verliert nun doch die Nerven und keift Kackstelze an. Der Rüde kommt auf uns zu. Scheint eine Gehirn-Schantall zu sein der Gute.
(Gehirn-Schantall is cool, muss ich mir merken)
Kommentar von „Schantall 2“: „... ist in Ordnung, der tut nix, der macht nix, auch wenn er angemacht wird, der unterwirft sich nur ...“. Die Frau muss einige Kurse im „Dumm-Schwätzen“ besucht haben.
Die einfache Hundebespaßerin und Balto-Herrchen packen uns vier zusammen, wir hauen ganz schnell ab. Uns treibt die Angst, dass Blödheit doch ansteckend sein könnte.
Der weitere Tag verlief Nerven schonender.
Mittagstraining mit ein bisserl Tanzen und einem Spielchen am Schluss. Beim Nachmittags-Gassi niemanden getroffen. Es regnet inzwischen wieder, da gehen nur so Wahnsinnige wie wir raus.
Dienstag:
Heute waren Moni und Lars mit ihrem Welpen Felix zu Besuch.
Als erstes haben wir uns alle über den Felsenbirnen-Busch her gemacht. Es hat gerade mal NICHT geregnet. Die einfache Hundebespaßerin hat abwechselnd dem Felix, der Mademoiselle Honey Bee und mir die reifen Beeren in die Schnüss befördert. Der Sir Chestnut mag die erst, wenn sie gewaschen sind. Echt, der is manchmal so was von abgepsycht.
Die Zweibeiner haben sich dann wieder die schwarze Suppe gekocht, mit Süßkram dazu. Wir Hunde haben uns in der Nähe von Felix aufgehalten.
Kinder sind die besten Essens-fallen-Lasser der Welt. Es fällt jede Menge brauchbares auf den Boden. Wenn junge Zweibeiner auf dem Schoß von nem ausgewachsenen Zweibeiner sitzten, sind die Hände des jungen Zweibeiners genau auf bequemer Fress-Höhe und wenn junge Zweibeiner fertig sind und wieder auf dem Boden abgestellt werden, haben die noch jede Menge feine Sachen im Gesicht pappen.
Ich LIEBE Kinder
Beim Nachmittags-Gassi zwar keine „Schantall“ getroffen, dafür ein Huhn. Das Huhn saß auf UNSERER Turn-Mauer. Ziemlich dreist von dem Giggerl. Mein erster Gedanke war: „... mit oder ohne Federn? ...“. Manchmal glaub ich, die einfache Hundebespaßerin kann Gedanken lesen. Zur nächsten Überlegung: „... roh oder gebraten ...“ kam ich gar nicht. Wegen dem dahauden Giggerl, mussten wir unsere Turn-Mauer aus lassen.
Wetter kommt im Moment wie Ketchup auf nem Marmeladenbrot: ekelhaft
Die einfache Hundebespaßerin ist ziemlich gnatschert. Nölt andauernd rum das sie friert, ihre Füße sind kalt, sie kann die drecks Jacke nicht mehr sehen, die schöne Bräune vom Urlaub geht weg, usw. usw. usw.
Der Sir grantelt mit rum. Seine Bauchhaare werden feucht, es regnet ihm in die Augen, wir würden ihn anspritzen, wenn wir an ihm vorbei gehen und außerdem wird seine einzige weiße Pfote schmutzig, usw. usw. usw.
Alle Warmduscher, Toastscheiben-Abkratzer, Schmalbrust-Anderl. Nem echten Kerl wie mir macht das natürlich nix aus.
Mittwoch:
Vormittags Therapie-Arbeit im BZ. Lilli war dabei. Keine besonderen Vorkommnisse.
Die Station 2 bietet nicht so wirklich spannende Bewohner. Nur die Frau W. is manchmal ganz lustig, wenn sie immer wieder die gleiche Frage stellt und dann die Antwort die wir ihr geben wiederholt.
Nachmittags-Gassi mit der Schäfer-Dompteuse und den schönen Schäferinnen am Brücken-Wegerl. Die Radfahrer waren diesmal erstaunlich rücksichtsvoll und höflich. So ziemlich jeder hat sich bedanken, wenn wir zu Seite gerufen wurden. Ne Klingel hat von den Freizeit-Jan-Ulrich's aber noch immer keiner.
Donnerstag:
Heute war bei der Therapie-Arbeit wieder recht wenig geboten.
Wir haben in der „Sitz-Gruppe“ für etwas Action gesorgt. Mademoiselle Honey Bee ist vom Schoß der Frau G. zum Schoß der Frau S. und wieder zurück geturnt.
Herr B. ist in sein Zimmer geschlurft und kam mit einer bereits etwas runter gebrannten, dicken Kerzen zurück. Wir wussten alle nicht so recht, was er damit wollte, bis wir gesehen haben, dass er die Kerze, so weit es ging, mit Walnüssen gefüllt hatte. Herr B. meinte dann: „... oiso i woaß gar net, warum do oana wos in des Glasl nei doa hod … des Glasl gäd gar nimmer bis zum Boden ...“.
Herr B. dachte er hätte das Glas, das er eigentlich immer für die Walnüsse nimmt, in der Hand. Herr B. sieht nicht mehr wirklich so gut und hat deshalb diesmal die Kerze erwischt.
Freitag:
Heute waren wir zum ersten Mal im Seniorenzentrum Pflegestern in Edling zur Therapie-Arbeit. Sehr spannend für uns und für die einfache Hundebespaßerin. Neue Leute, ein neues Haus.
Zum Kennenlernen haben wir dort die Collie-Gymnastik gemacht. So bekommt die einfache Hundebespaßerin einen guten Überblick, was sie mit welchem Bewohner in Zukunft arbeiten muss.
Zum Nachmittags-Gassi hatte die Dompteuse schmacko Hundewurst dabei.
Die Wurst stellte sich dann als suboptimal für den Sir heraus. Da war anscheinend doch was mit „Milch“ drin. Der hat uns abends so die Bude vollgepupst, dass sogar ein Stinktier grün geworden wäre.
Wetter?
Also wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen Petrus hat ne Blasenentzündung. Bei dem Wasser das grad vom Himmel kommt, kann ich mir nur eine schwere Erkrankung von dem Kerl vorstellen. Eine weitere Erklärung wäre eventuell, dass ein rechter Gaudi-Bursch für dieses Jahr falsche Kalender verkauft hat, in denen er den Sommer ausgelassen hat.
Samstag:
Mademoiselle Honey Bee hat beim Morgen-Gassi den Hasen wieder getroffen.
Da ich an der Leine war, traute sie sich alleine nicht hinter dem Hasen her. Hat nur nen kurzen Spurt hingelegt und kam dann gleich wieder. Balto und Paco waren auch an der Leine, weil die sich kurz vorher durch das Maisfeld gewälzt hatten. Die zwei sahen wieder aus wie ein paar Mal durch nen Sumpf gezogen.
Wieder zu Hause ging der samstägliche Kampf gegen diverse Putzgeräte los. Mademoiselle Honey Bee hat den Staubsauger übernommen. Ich trau mich an das Fauch-Ding noch immer nicht so wirklich ran. Mademoiselle Honey Bee is da so mutig wie unser guter alter Collie-Geist, wodurch das Fauch-Ding schon einige Blessuren davon getragen hat.
Ich hab mich dafür ausführlich um den Wisch-Mob gekümmert. Der is nicht so laut und saugt nicht so an meiner Nase wie das Fauch-Ding.
Der Sir hat wie immer nichts gemacht. Liegt auf der Couch, schaut von oben runter und tut recht vornehm.
Sonntag:
Die einfache Hundebespaßerin hat nach dem Früh-Gassi jede Menge Trockenfleisch und totes Pferd aus dem Keller geholt. Dann haben wir es uns zu viert im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Sie hat das Trockenfleisch und das tote Pferd in mundgerechte Häppchen geschnitten und in kleine Dosen gefüllt. Das sind die Häppchen für unser Mittagstraining.
Nebenbei flimmerte der Kasten, in dem man Menschen und Tiere sieht, aber nicht riecht.
Tiersendungen sehen wir uns alle gerne an. Mademoiselle Honey Bee guckt am liebsten Vogel-Dokumentationen an. Da sitzt die dann mit ihren riesigen Pommestüten-Ohren und legt den Kopf schief, wenn die Vögel in dem Kasten, in dem man alles möglich sieht aber nichts riecht, kreischen.
Zum Gassi sind wir nach Bad Endorf gefahren. Die Schäfer-Dompteuse, der Schäfer-Dompteur und die schönen Schäferinnen waren auch dabei. Der Schäfer-Dompteur ging mit uns einen Weg, der immer am Bahngleis entlang, mitten durch den Wald ging. Das wäre sein „geheimer Eisenbahnweg“ hat er gesagt.
Blöd nur, dass der „geheime Eisenbahnweg“ voller Zecken war.
Als wir zurück beim Auto waren, wurden wir erst mal gründlich nach Zecken abgesucht. Die einfache Hundebespaßerin meinte dann, dass der „geheime Eisenbahnweg“ für diesen Sommer gestrichen ist. „Geheim-Wege“ werden nur noch im Winter gegangen.
In diesem Sinne
Gehabt euch wohl
KUSSEL und CLICK
Euer Metchley Wonder
Montag 08. Juni – Sonntag 14. Juni 2015
Sumsumsumsumsum, ich sum wieder in Wasserburg rum.
Montag:
Urlaub war voll takko. Mega coole Leute kennengelernt. Hab viel mit Luca und Jimmy gespielt. Wir waren als „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ unterwegs. Der Mr. war mit Abstand der größte in unserer Clique. Einmal haben wir kleinen sogar einen riesigen, schwarzen Riesenschnauzer vom Tor verjagt. Tschacka, der is pronto abgezischt.
Gut, heute Morgen hier wenig Zeit gehabt. So viel schnüffeln müssen, einige neue Markierungen in der Gegend. Die Einfache meint, ich hätte mein Hirn im Hotel vergessen. Mein Hirn war halt mit schnüffeln beschäftigt. Hat der Sir auf seiner Checkliste wohl nicht abgehakt.
Es war so viel zu tun. Katze beim Nachbarn verbellen, schnüffeln, Bam-Bam-Sam begrüßen, schnüffeln, bei Lisa betteln, schnüffeln, über den Acker pesen, schnüffeln, nochmal die Katze beim Nachbarn verbellen … hab mich mit allem beeilt, so wenig Zeit.
Am frühen Nachmittag wieder gearbeitet. Tanzen geübt. Ich soll rückwärts gehen. Wozu? Hinten seh ich doch nix.
Und „BLEIB“ is eh pupsi.
Zum Nachmittags-Gassi hat der Boss ne Tupper-Dose mitgenommen. OHNE LEINE!
Wusste gar nicht, dass Dosen auch Gassi gehen. Nebenbei hat der Boss immer an Büschen geschnüffelt. Sah endlächerlich aus mit dem kurzen Zinken im Gesicht. Die Einfache hat mir dann erklärt, dass er Holunder-Blüten sammeln wollte. Die haben aber wohl nicht so gestunken, wie er es wollte und er hat die hängen lassen. Zeitverschwendung.
Zum Schluss noch Hund getroffen. Hund angemacht, die Einfache hat die Leine fallen lassen. Aufgehört mit anmachen, bin doch nich grün und geh so ein Risiko alleine ein.
Dienstag:
Früh-Gassi früher als sonst, weil Therapie-Arbeit-Tag.
Der Boss hat uns ins St. Konrad rüber gefahren. Seit meiner „Nicotin-Kur“ wird’s mir im Auto nicht mehr kotzübel. Nach den Kügelchen die mir die Einfache verpasst hat, is mir Auto fahren endpupsiwurschtegal.
Therapie-Arbeit war tipptopp. Hab mich auf den Schoß von Frau K. katapultiert. Herr G. kam dann noch. Er hat Gott sei Dank das Spiel nicht richtig verstanden und uns die Schmackofazos gleich zwischen die Kiemen geschoben. Frau H. hat uns wieder die Geschichte ihres Hundes erzählt. Dafür drei Packungen Hundesalamis kassiert.
Wetter is gammelig. Es regenet und ich darf nicht in den Inn. Die Einfache meint 8 kg wären im Moment absaufgefährdet. Und weil ich eigentlich Wasser-Wuggi-Wuggi bin, muss ich an der Schlepp gehen. Wetter in Italy war besser. Den anderen hat's dort zwar krass das Wasser die Stirn runter getrieben, die Einfache und ich haben uns endmega gefühlt.
Wenn's hier so weiter geht mit dem Gammel-Wetter, muss ich wieder den behämmerten Regenmantel an ziehen. Kann ich nicht gescheit pesen mit dem krätzigen Ding.
Abends tip-top getrockneten Pferdemagen bekommen.
Mittwoch:
Pferdemagen war suboptimal. Kam heute Morgen aus uns dreien recht weich wieder raus.
Mittags Hundeschule. Der neue war da, ein Pü. Is etwa so groß wie EIN Ohr von Zhin Ya. Als der Mr. neben dem Stand, sah der aus wie ein Staubfussel. Ich hab mich nich so ganz hin getraut. Der is megawinzi, hatte Angst, ich mach den irgendwie kaputt. Den Sir hat's gewürgt.
Nachmittags Gassi mit der Dompi und den Girls. Lilli fischelt etwas. Hab mich nach einem endkrassen Rennspiel durch den Acker geruchlich und optisch an sie angepasst. Die einfache Hundebespaßerin meinte die Girls hätten einen schlechten Einfluss auf mich. Is mir pups.
Corona hat jetzt keinen Ball mehr, sondern nen Leuchtturm mit ner Schnur dran. Der schwimmt.
Also der Leuchtturm.
Die Dompi und die Sieglinde wollten dann ausprobieren, ob der wirklich schwimmt. War nur irgendwie uncool, dass die den in nen Bach geschmissen haben, der in eine Röhre läuft. Da is der dann auch schwuppi drin verschwunden. Also der Leuchtturm in der Röhre. Kam dann auf der anderen Seite wieder raus. In einem Auffangbecken der Pumpstation am Inn. Diesmal is aber nicht die Dompi rein gestiegen. Da hätten ihr auch ihre Gummitreter nix mehr genutzt und Mantel ausziehen auch nicht. Corona hat den Leuchtturm selbst wieder raus holen müssen.
Abends Hundeschule. Wir haben ne Parcour-Tour gemacht. Abendteuer-Gassi mit Abenteuer. Die Einfache hat gezeigt, wie man auf einem ganz normalen Gassi-Weg jede Menge Action haben kann.
Donnerstag:
Manchmal kriegt die Einfache Hals. Dicken Hals. Wie kann ein Züchter an eine gehbehinderte Rentnerin einen Welpen verkaufen. Noch dazu eine endkrass temperamentvolle Rasse, die viel Bewegung braucht. Die Einfache war so ziemlich den ganzen Vormittag mega wuggi-wuggi. Solche Züchter find ich aber auch ziemlich krätze.
Mittagstraining war babyleicht. Karten spielen, Geometrie-Spiel, zum auslaufen das Röhrenspiel. Jeden Tag tanzen und tricksen is mono.
Nachmittag Gassi mit Dompi und den Girls. Wetter is jetzt wieder ziemlich grillig. Is mir pupsi, ich war schwimmen. Deutsches Wetter is krass schizo. Mal kalt mit Regen, mal heiß und schwül. Der Sir ging ziemlich langsam. Hat ja immer Angst zu transpirieren.
Seid mir bitte nicht böse, dass ich die Namen nicht immer ganz ausschreibe. Die Einfache, Sir, Mr., Boss, Dompi und die Girls muss reichen. Kostet sonst noch mehr Zeit.
Freitag:
Heute Vormittag für uns frei. Zeitverschwendung.
Die Einfache is wieder mit der Schere durch den Garten. Hat am Grünzeug rumgefummelt. Nachdem ich angefangen habe, Löcher im neu aufgefüllten Hochbeet zu buddeln, haben wir endlich ein ziemlich mega Kauteil bekommen. Musste mich gleich an Mr. anlehnen.
Hund hat gelernt: Buddeln lohnt sich, macht Zweibeiner großzügig
Mittagstraining wieder was neues. Jetzt soll ich seitwärts gehen. Wozu?
Die Einfache meint „Positions-Training“ wäre super für uns. Soso, meint sie. O.k. hab's dann doch gemacht, weil's der Einfachen so viel Freude macht. Rückwärts geh ich aber noch nicht. Wozu auch?
Nachmittags beim Gassi wenig Zeit.
Musste zum Bach rennen, mich nass machen, über die Wiese trocken rennen. Nochmal in den Bach, danach in einen Graben. Kam da ziemlich güllig wieder raus. Ich sah Lilli wieder zum verwechseln ähnlich. Die war im gleichen Graben. Über die Wiese rennen, Schlamm aus dem Graben wurde AN mir trocken. Wieder in den Bach, raus aus dem Bach, über die Wiese rennen, in den Bach, raus aus dem Bach, über die Wiese rennen, keuchen.
Wetter is grillig. Alle haben geschwitzt, nur Lilli und ich nicht. UNTER einer Schlammschicht schwitzt man nicht.
Samstag:
Heute Morgen Gassi mit Balto und Pacco. Haben sich im Acker gewälzt. Der Sir bekam Krätze.
Mittags bisschen gearbeitet. Dancing, ein paar Tricks und zum Schluss noch ein Spiel.
Ich soll warten? Wozu? Bleib is pups
Zum Nachmittags-Gassi hatte der Boss wieder seine Dose dabei. Hoffentlich mag der die Dose nicht mehr als uns. Die Büsche an denen er geschnüffelt hat, haben wohl noch immer nicht so gestunken wie er es wollte. Zu Hause hat er denn den Holunder-Schnaps von der Einfachen in die Marmelade gekippt.
Sonntag:
Heute eigentlich Langeweile-Sonntag. Hatte trotzdem viel zu tun. Beim Morgen-Gassi ne Maus vor Mr. gefunden. Gefressen. Die Einfache hat behauptet ich wäre ein echtes Hausschwein. Garnich.
Is mir eh pupsi.
Bis mittags im Garten einige Arbeiten erledigt.
Andere Hunde am Zaun verbellt, Fliegen gefangen, Ameisen gehütet, den Mr. durch den Garten gejagt. Ein Loch im Hochbeet gebuddelt. Hat diesmal nix genutzt. Kein Kauteil. Gras gefressen. Die Maus war wohl doch schlecht.
Nachmittags-Gassi war ziemlich kurz. Es hat gedonnert, krass. Voll die schwarze Wolke im Anzug. Draußen is dem Mr. das Donnern wurscht. Zu Hause hat die einfache Hundebespaßerin die große Box aufgebaut. Da lag der Mr. dann drin. Lulli. Dem Sir und mir is das Donnern wurscht.
Ach ja: Maus ins Wohnzimmer gekotzt.
Bin dann weg - sumsumsum
Montag 01. Juni – Sonntag 07. Juni 2015
Montag:
Buongiorno adorato Signore e Signori,
Im Vorfeld unserer anstehenden viaggio in das Land in dem die Zitronen blühen, habe ich mich selbstverständlich über die Landesprache und die Gepflogenheiten des zu bereisenden Landes ausführlich informiert. Ich habe diverse Literatur, die sich mit der Geschichte und den Brauchtümern Italiens beschäftigt studiert und mir auch einige der wichtigsten linguistischen Umgangsformen angeeignet. Schließlich will man, bzw. Sheltie, nicht sofort als Tourist entlarvt werden.
Ich muss nicht erwähnen, dass sich Mademoiselle und „Der Ami“ diese Mühe nicht gemacht haben.
Nach dem Check-In in unserem Urlaubsdomizil, unter Anwendung der nuovo Spachkenntnisse, bezogen wir unsere camera. Für uns bereitgestellt wurden außerordentlich bequeme letto. Ausgestattet mit farblich auf das Zimmer abgestimmten Decken und einem persönlichen Handtuch. Dieses löste bei mir großes Wohlgefallen aus, da ich es nicht sehr hygienisch finde, wenn wir alle drei mit dem selben Handtuch abgetrocknet werden. Wir hoffen natürlich, dass wir diesen Handtuch-Service in dieser Woche nicht in Anspruch nehmen müssen und uns der Wettergott, oder auf italienisch „bel tempo“, wohl gesonnen ist.
Des weiteren befand sich auf dem Zimmer ein kleiner Willkommens Snack, aus der propio dela casa Hunde-Keks-Manufaktur. Der Ausblick von unserem balcone über die liebliche paesaggio ist atemberaubend.
(Metchley quatscht dazwischen: „... Hey Brite, du bist so ein Angeber ... du kannst gar nicht italienisch ...“)
Es befinden sich drei weitere Gäste meiner adeligen Herkunft entsprechend im Hotel. Es handelt sich um drei Sheltie-Herren in den Farbschlägen dark-sable, tricolor und bi-blue. Nach näherem Kennenlernen haben wir einen Sheltie-Herren-Abend in der Bibliothek des Hauses in Erwägung gezogen. Sir Danjo bezweifelte, dass Jung-Sir Luca schon alt genug für einen Herren-Abend wäre. Sir Shari hat dann aber nochmal ein gutes Wort für Jung-Sir Luca eingelegt. Deren Begleiterin Gräfin Jule zeigte kein Interesse an einer näheren Bekanntschaft mit mir.
Bei den weiteren Gästen handelt es sich zum Teil ebenfalls um Persönlichkeiten höherer Abstammung, ferner befinden sich aber auch bürgerliche und zwei Deutsche Schäferhunde im Hause.
Bei den Deutschen Schäferhunden handelt es sich übrigens nicht um Lady Corona und Fräulein Lilli, wobei eine gewisse Ähnlichkeit im Benehmen nicht abzustreiten ist.
Nachmittags haben wir nur noch einen escursione in der Näheren Umgebung gemacht und uns dann auf die Terrasse zum Abendessen begeben.
Dienstag:
An das Haus angeschlossen ist eine am Weinberg gelegene Sportanlage mit Trainingsgeräten für Hund und Mensch. Unser Morgen giro führt uns zu eben jener Sportanlage, auf der wir erste, vormittägliche Fitness-Übungen absolvieren und die neuesten Nachrichten lesen können. Wir haben inzwischen nähere Bekanntschaft mit den Sheltie-Herren und deren Begleiterin Jule geschlossen. Sehr angenehme compagnia, die sich vorzüglich zu benehmen weiß.
Am Nachmittag ein escursione an den Maiser-Waalweg.
Bereits im Jahre 1227 existierte an dieser Stelle eine Bewässerungsanlage. Der endgültige Ausbau des Waalweges wurde 1462 von den Fürsten des Landes genehmigt und in Angriff genommen. Der Maiser-Waalweg ist also einer der ältesten und gilt als sehr romantisch.
Der angenehm schattige cammino verläuft direkt neben dem Waal mit fresco aqua. Uns allen steht somit immer ausreichend Wasser zur Verfügung. Es handelt sich noch dazu um reines Bergquell-Wasser, das auch mir ausgezeichnet mundet.
Leider mussten „Der Ami“ und Mademoiselle mit den Füßen rein steigen, was natürlich nicht sehr appetitlich war.
Auf unserem Weg haben wir einige Einheimische getroffen. Hier laufen alle Hunde trotz angeblich gesetzlicher Leinenpflicht frei herum. Schert sich hier keiner darum, was wir sehr angenehm finden, da wir entspannt Kontakt aufnehmen können. Oder auch nicht.
Wir trafen einen Lagotto, einen etwas älteren Border Collie und noch zwei ibrido. Die Einheimischen sind hier durch die Bank sehr freundlich und wissen Höflichkeitsfloskeln einzuhalten.
Während des Abendessens haben sich einige Anwesende Hunde nicht wirklich adäquat verhalten. Wobei man die Schuld dieser Entgleisungen bei deren Zweibeinern suchen sollte, die in der Erziehung dieser leider auch den Hütehunden angehörenden Rüpel so einiges versäumt zu haben scheinen. Wobei es sich bei dieser Rasse eher um den „Landschlag“ der Hütehunde handelt.
Zu fortgeschrittener Stunde haben wir uns noch mit einigen anderen Gäste des Hotels verabredet. Gott sei Dank waren die Shelties auch dabei. Jung-Sir Luca hat zwar noch nicht die gewisse Reife erreicht, aber ich konnte mich vorzüglich mit Sir Danjo und Sir Shari austauschen.
Mittwoch:
Escursione mit der Gondelbahn auf das Vigiljoch. Nach einem ausgiebigen colazione holte der Master den Wagen aus der Garage. Am Eingang der Gondelbahn, mit der wir uns den beschwerlichen Aufstieg sparten, war eine ziemlich lange Menschenschlange. Die Wartezeit vertrieb ich mir damit, die Mit wartenden Zweibeiner zu beobachten. Es ist immer wieder erstaunlich, in welch unpassende Kleidung sich mancher dieser Zweibeiner zwängt.
An der Kasse hing ein großes Schild mit einem Schäferhund mit Maulkorb drauf. Auf dem Schild stand: „... allgemeine Maulkorb- und Leinen-PFLICHT ...“
Hat den Herrn an der Kasse herzlich wenig interessiert ob wir einen Maulkorb haben oder nicht. Der hat uns nicht mal angeguckt. Wäre auch zu blöd gewesen. Maulkörbe stehen mir nicht. Die machen das Gesicht so breit.
Das Vigiljoch ist ein knapp 1.800 m hoher Übergang überdie nordöstlichsten Ausläufer des Zufrittkamms der Ortler-Alpen. Desweiteren bezeichnet man als Vigiljoch auch zusätzlich den umliegenden, ohne markante Gipfel ausgestatteten Bergrücken, der sich zwischen dem unteren Vinschgau, dem Burggrafenamt um Meran und dem Eingang des Ultentals erhebt und in südwestliche Richtung erst wieder zum Naturnser Hochjoch hin deutlich an Höhe gewinnt.
(Metchley quatscht dazwischen: „... du gibst so an Hobbit … Aus dem Reiseführer abschreiben kann jeder ...“
Chestnut: „... MASTERIN, DER AMI hat schon wieder Hobbit gesagt … cretino ...“
Masterin: „... macht das unter euch aus ...“)
Die Gondelfahrt nach oben war ziemlich eng. Die Betreiber dieser Bahn zwängen die Gondel ziemlich voll. Während der Fahrt habe ich mich mit einem netten älteren Herrn angefreundet. Er hat mich wirklich gut verstanden.
Die Wanderung auf den Gipfel zum Kirchlein St. Vigil am Joch gestaltete sich sehr abwechslungsreich. Es ging durch Wälder, über Felsen, entlang herrlicher Bergwiesen. Leider auch an anderen Tieren wie Kühen und Eseln vorbei. Ich habe entsprechenden Abstand gehalten. Die leben dort Tag und Nacht draußen. Wer weiß wie viele Zecken die haben.
Abends, wenn es kühler wird, treffen wir Shelties uns noch zu einem kleinen Pläuschchen. Jung-Sir Luca hat mehr Interesse an giocare mit der Mademoiselle. Es war für uns erwachsene schon eine Freude, den lebenslustigen Rangeleien der jungen zu zu sehen. Ich hielt mich zurück. Stand mit Sir Luca etwas erhöht auf dem Hügel. Der Platz war durch die Hitze des Tages doch ziemlich trocken und staubig. Hab ich wieder ewig zu tun, den Staub von meiner einzigen weißen Pfote zu bekommen.
Donnerstag:
Heute haben wir einen Ruhetag eingelegt und wirklich nichts gemacht.
Unser colazione zog sich fast bis halb elf, konnte also schon als Brunch bezeichnet werden. Die Shelties mit ihrem Anhang haben uns Gesellschaft geleistet.
Es ist weiterhin sehr heiß. Ich habe beschlossen mich so wenig wie möglich zu bewegen, um unangebrachte Transpiration zu vermeiden. Wir wollen ja abends zum Essen nicht derangiert erscheinen.
Freitag:
Heute stand der Latschander Waalweg auf unserem Urlaubsprogramm.
Der 8 km lange Latschanderwaal liegt an der orographisch linken Seite der Etsch. Er fließt bis Kastelbell-Galsaun. Der Waal deckt den Wasserbedarf der 37 ha Obst- und Weinbaufläche und wurde 1873 fertiggestellt. Das 1238 zum ersten Mal erwähnt Schloss Kastellbell liegt malerisch auf einem mächtigen Felsblock am linken Ufer der Etsch.
Trotz Temperaturen von inzwischen weit über +30 C° war die escursione durch den gut gefüllten Waal sehr angenehm. Wir konnten immer wieder ans aqua „DER AMI“ (cretino) überredete die Masterin doch tatsächlich zu einem Wasser-Spritz-Spiel. Es ist mir wahrlich unbegreiflich, völlig rätselhaft, wie man sich freiwillig, ja FREIWILLIG, nass spritzen lassen kann. Wenn man, oder besser Sheltie, nass ist, klebt der Sand und das Gestrüpp noch mehr an meiner weiße Pfote.
Gut das der Master schon ein Stück voraus war. Ich hielt mich in seiner Nähe auf. Er versteht mich.
Samstag:
Das colazione war heute nicht ganz so ausgedehnt, da wir ja noch eine weite Reise vor uns hatten. Nachdem der Master unsere calcolo bezahlt hatte, begaben wir uns noch kurz auf den Hundeplatz. Nach der Verabschiedung der Shelties und ihrem Anhang machten wir uns auf den Weg zum Jaufenpass.
Der Jaufenpass verbindet auf einer Höhe von 2094 Passeier mit dem Ratschingstal. Er wurde 1912 in jetziger Form fertiggestellt. Auf 39 km begfährt man 20 Kehren und unzählige Kurven. Die Mademoiselle hat sich dank der Globuli nicht übergeben.
Den restlichen Tag ist nicht viel los gewesen. Nach 5,5 Stunden Fahrt hat uns der Master wohlbehalten in Wasserburg ausgepackt.
Sonntag:
Nach einem ruhigen Morningwalk, auf dem sich auch Balto benehmen konnte, da Paco nicht dabei war, haben wir mit der Masterin die Koffer ausgepackt. Ich habe alles auf der Checkliste abgehakt. Nicht dass wir etwas im Hotel vergessen haben.
Den restlichen Tag hingen wir alle unseren Urlaubserinnerungen nach.
Es war, im Nachhinein betrachtet, ein makelloser Urlaub. Ein schönes Zimmer, gutes Essen, guter Wein, sehr angenehme Bekanntschaften (wenn man die kleinen Ausrutscher anderer ignoriert).
Zum Schluss möchte ich nochmal einen Gruß in der Landessprache unseres Gastlandes aussprechen:
Buonasera e grazie mille a sè ospitalità
Saluto
Sir Chestnut Rainbow II
Montag 25. Mai – Sonntag 31. Mai 2015
Jetzt wird’s aber mal wieder Zeit für ein paar Gästebuch-Einträge Leute. Macht ja fast den Eindruck, als würden wir euch hier langweilen.
Montag:
Vormittags Gassi mit Balto. Hab dem Greenhorn kurz zeigen müssen, wo der Hammer hängt. Der Pacco war nicht dabei und da würde der Schmalbrust Anderl versuchen, mir „Avancen“ machen. Hab ihm aber eindeutig klar gemacht, dass es gesünder für ihn ist, wenn er die Fersen in den Beton haut und Abstand gewinnt. Balto's Herrchen ist da Gott sei Dank ziemlich chillig und außerdem meiner Meinung. Balto's „Problem-Zonen“ sind eben noch aktiv und die „zwei Kleinen“ können schon mal zu hormonselektiertem Verhalten führen.
Die einfache Hundebespaßerin hat gesagt, dass heute eigentlich Feiertag ist und sie eigentlich frei hätte. EIGENTLICH - Wir haben dann aber so rum genölt, bis sie was mit uns gemacht hat. Feines Tänzchen auf den Teppich gelegt. Ich muss jetzt „Autsch“ von vorne üben. Für „Autsch“ mit mir von hinten ist die einfache Hundebespaßerin zu untergroß.
Beim Nachmittags-Gassi haben wir nur einen Hund getroffen. Das Wetter ist noch immer ziemlich daranzelt. Wir haben heute alle sehr lange darüber nachgedacht, wie die das mit ihren Hunden machen. Nur Garten? Nur schnell vor die Tür? Katzenklo??
Dienstag:
Therapie-Vormittag im St. Konrad. Mademoiselle Honey Bee hat inzwischen eine Leidenschaft dafür entwickelt. Sie quiekt, wenn wir im Aufzug stehen und hoch fahren. Oben hat sie sich gleich auf den Schoß von Frau E. katapultiert und die ersten Leckerchen abgegriffen.
Auf unserem Weg nach unten hat uns wie immer Frau H. abgefangen. Wir haben uns zum wiederholten Male die Geschichte ihres Hundes angehört. Immer die gleiche. Lohnt sich aber, weil Frau H. ihrer Tochter immer den Auftrag gibt, Hundewürstchen für uns einzukaufen. Die haben wir uns nach dem 5 Millionsten Mal der gleichen Geschichte auch verdient. Die einfache Hundebespaßerin kriegt nix, sie muss die Geschichte immer wieder für lau anhören.
Nachmittag niemanden getroffen. Die anderen Hunde mussten alle auf's Katzenklo.
Abendessen gab's heute wieder grauenvoll spät. Nur weil der Schrank der die Milch kalt macht leer ist.
Mittwoch:
Hey Leute, es is sowas von zapfig. Die einfache Hundebespaßerin hat heute bei ihrer ersten Tasse Kaffee und der Frühstücks-Zigarette auf der Terrasse so laut mit den Zähnen geklappert, dass ich Angst hatte ihre Kauleiste fällt auseinander. Dann hat sie sich in ihr Michelin-Männchen-Kostüm rein gequetscht und kurz überlegt, ob sie Mademoiselle Honey Bee auch einen Mantel über zieht.
Bam-Bam-Sam Frauchen Lisa kam mit dünner Jacke, was sie ziemlich bereut hat. Pacco haben wir heute auch mal wieder getroffen. Sein Frauchen arbeitet zur Zeit jeden Abend, wodurch sie morgens nicht so wirklich in die Senkrechte kommt. Drum geht die männliche Aufsichtsperson viel früher mit Pacco. Zu einer Zeit, die für die einfache Hundebespaßerin definitiv NICHT Tag ist.
Lilli und ich mussten schon wieder arbeiten. Therapie-Arbeit im Betreuungszentrum Krohn-Leitmannstetter. Wir waren auf Station 1. Dort ist es immer ziemlich anstrengend für uns alle, auch für die einfache Hundebespaßerin. Auf dieser Station müssen wir immer aufpassen wie die Haftlmacher, welchen Quatsch sich unsere Bewohner grad wieder einfallen lassen.
Im Hintergrund singt R. markdurchdringend Weihnachtslieder, wobei sie das letzte Wort jeden Satzes wiederholt und das dann in der Lautstärke eines landenden Düsenjets. Vor uns steht V. und fädelt den Gürtel eines Bademantels durch ihre Finger, dazu singt sie ein ganz eigenes Lied, das nur in IHREM Kopf Sinn ergibt. Daneben sitzt Herr H., der steckt mir eine ganze Banane zu, die er eigentlich selbst essen sollte. Teile der Banane stecken noch in meinen Nasenlöchern.
Herr F. betritt den Raum, huscht von hinten auf Lilli und mich zu, streichelt von hinten einmal vom Kopf bis zur Rute über unseren Rücken, dreht sich um und schlurft wieder raus. Dann kommt Herr R. von der Seite, nimmt der einfachen Hundebespaßerin meine Leine aus der Hand, geht mit mir aus dem Raum, findet dann aber nicht mehr zurück in den Gemeinschaftsraum. Die einfache Hundebespaßerin muss Herrn R. und mich wieder einfangen.
Herr M. hat irgendwo das Wort „Mahlzeit“ aufgeschnappt und möchte JETZT und SOFORT etwas essen, da er der Überzeugung ist, noch nie etwas zu essen bekommen zu haben. Herr M. tut das auch ausgesprochen theatralisch kund. Nebenbei erzählt uns Fr. K., dass das Personal hier heute wieder gut gearbeitet hat und das Frühstück vorzüglich war. Sie hat was von Sir Chestnut Rainbow II.
Lilli und ich stecken das alles souverän weg.
Wegen solchen Situationen dauert die Ausbildung zum Therapie-Hund auch LÄNGER als 1 Woche.
VIIIIIIIIIIEL LÄNGER als 1 WOCHE.
Gassi mit der Schäfer-Dompteuse und den schönen Schäferinnen.
Das Wetter ist endlich besser. Es regnet wärmer.
Donnerstag:
Unser letzter Arbeitstag für diese Woche.
Sir Chestnut und Mademoiselle Honey Bee sind dabei. Honey Bee hat im Aufzug wieder gequiekt. Die hat's inzwischen echt raus. In der „Sitz-Gruppe“, bestehend aus Frau G., Frau H., Herrn R., Herrn B., Frau S. und dem Bernhardiner-Papa, hat sie sich von Schoß zu Schoß gehangelt und wegen ihrer großen runden Augen alle Leckerlis abgestaubt. Die Nüsse von Herrn B. hab aber diesmal alle ich ab bekommen.
Diese Woche vier Neuanmeldungen für die Hundeschule. 1 Pudel, 1 Viszla, 1 Yorkshire Terrier und ein Golden Retriever.
Die Hundeschularbeit wird jetzt zwischen der Schäfer-Dompteuse und der einfachen Hundebespaßerin aufgeteilt. Wir schaffen das inzwischen definitiv nicht mehr alleine. Vor allem, weil wir uns ja nun hauptsächlich auf die Tiergestützte-Therapie konzentrieren wollen.
In Zukunft werden die neuen Fä(e)lle von der einfachen Hundebespaßeri und der Schäfer-Dompteuse gemeinsam angesehen, beurteilt und dann gemeinsam besprochen, wer welchen/s Fa(e)ll übernimmt.
Nachmittags-Gassi endlich mal wieder mit Sonne. Die einfache Hundebespaßerin meinte, dass so viel Sonne auch wieder nicht gut ist, die wäre so hell. Es war sogar so warm, dass die Mademoiselle Honey Bee schwimmen gehen konnte.
Irgendwas ist im „Busch“. Die einfache Hundebespaßerin is im Wäsche-Stress. Das macht die eigentlich nur vor Oberammergau. Sie läuft die ganze Zeit durch’s Haus und murmelt vor sich hin „... waschen, waschen, waschen, bügeln ... shit, das wird bis Morgen niemals trocken ...“
Freitag:
Heute nach dem Früh-Gassi hat die einfache Hundebespaßerin die letzte Wäsche aus der Maschine genommen und im Garten in der Sonne aufgehängt. Es ist erstaunlich warm. Wir hatten ja schon befürchtet, der Golf-Strom wäre abgerissen und die nächste Eiszeit käme auf uns zu. Scheint, als hätte die Menschheit nun doch eine Gnadenfrist bekommen und ginge in dieser Woche nicht den gleichen schrecklichen Weg wie damals die Dinosaurier.
Dann hat die einfache Hundebespaßerin etwas gemacht, was ich in sieben Jahren noch nie erlebt habe. Sie hat den Koffer neben das Bügelbrett gestellt und die Wäsche sofort in den Koffer gepackt. Bisher konnte sie auch ohne Koffer neben sich beim Bügeln fluchen. Dieses Mal scheint es also so eng wie noch nie zu sein. Zwischendurch ist sie immer in den Garten zu der dort hängenden Wäsche und hat die durchgeknuddelt. Ich glaube nun geht es doch langsam mit ihr zu Ende ... Wäsche knuddeln ... ???
Der Golf-Strom ist auch heute noch intakt. Die Sonne scheint, es ist warm und Mademoiselle stürzt sich in die kühlen Fluten der Attel. Versteh nicht, wie man sich bis zum Hals nass machen kann. Die Füße reichen doch.
Samstag:
Heute sind wir schon in der Nacht Gassi gegangen. Die einfache Hundebespaßerin ist um 7 Uhr aufgestanden. Is nich so wirklich ihre Zeit. Sie war ziemlich lange blind.
Der Zweibein-Chef hat dann alles und uns alle, inkl. Der einfachen Hundebespaßerin ins Auto gepackt und wir sind los gefahren. Ziemlich lang. So lang sind wir noch nie Auto gefahren. Mademoiselle Honey Bee Sum Sum bekam seit drei Tagen Globuli gegen Kotzeritis. Haben geholfen. Trotz vieler Kurven, hat sie sich kein einziges Mal ihr Frühstück noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Wir sind wieder in das Land gefahren, in dem die Menschen schneller sprechen, aber langsamer arbeiten. Die Einteilung finde ich perfekt. Sollte bei uns auch so sein. Und nun hau ich mich in die für uns bereit gestellten Betten. Sehr nobel hier. Wir haben alle ein eigenes Bett, mit eigenen Decken und ein eigenes Handtuch.
In diesem Sinne
Gehabt euch wohl
KUSSEL und CLICK
Euer Metchley Wonder
Sonntag 17. Mai – Sonntag 24. Mai 2015
Ich hab schon wieder einen Tag mehr als die Jungs. Dabei ist meine Zeit wesentlich knapper als denen ihre.
Sonntag:
Zhin Ya getroffen, Wallis getroffen, La Toya getroffen. Am Ammerdamm entlang gepest, baden gegangen, in die Büsche gerannt, Nachrichten gelesen und Haufi-Phuu gemacht. Wetter is tipptopp. Sonne, warm, takko Badewetter. Die Zeit bis zum Abendessen hat gerade gereicht.
Ansonsten war nicht mehr viel los an diesem Tag. Ziemlich öde. Den Abend hab ich in meiner Box verschlafen und auf der letzten Runde rund ums Passionshaus haben wir niemanden mehr getroffen.
Montag:
Vormittag war noch astrein. Die Gruppe is toll. Da hab ich mich verliebt. In der Gruppe ist ein voll süßer Dackel-Mix-Bub dabei. Der heißt Mik. Der is echt krass cool. Der hat so schnucki weiße Pfoten. Sogar vier Stück. Und er geht so cool. Und sein Fell hat fast die gleiche Farbe wie meins.
Bin erst in der Halle so ein bisschen rum gesummt. Dann war Arbeiten angesagt. Als erstes das Bilder-Spiel. Hab mich beeilt und alles gleich astrein gemacht. Sonst kostet Arbeiten noch mehr Zeit. Hab immer den Mik im Auge behalten. Leider hat der schon ne Frau dabei. Aber vielleicht geht ja doch noch was.
Nachmittags nach der Arbeit schnell an die Ammer. Hab mich dann endlich getraut den Mik zum spielen aufzufordern. Tja und dabei is es dann wohl passiert. Hab mir den Daumennagel eingerissen. Bei dem Wetter mega doof. Wäre perfektes Badewetter. Also schnell zum Tierarzt. Hat mich volle 20 Minuten meiner wertvollen Zeit gekostet.
Der Tierarzt war ganz takko. Hat mich in den Po gepiekst, dafür hab ich aber Leckerli bekommen. Der war ganz verliebt in mich. Die einfache Hundebespaßerin hat mich aber wieder mit genommen. Sie meinte ich müsse noch so einige Lesebrillen bei ihr abarbeiten, die ich in meiner Kindheit „umgeformt“ habe.
Gut, dass der Tierarzt gesagt hat, dass ich NICHT krankgeschrieben werden muss. Ich kann weiter machen wie immer. Die einfache Hundebespaßerin soll nur aufpassen, falls der restliche Nagel locker wird, sollen wir noch mal kommen und dann zieht er den raus. Nix da, dann schreibt der mich doch noch krank und DAS kostet erst Zeit.
Dienstag:
Gleich den Mik beflirtet. Wir sind uns in der Halle dann auch ein bisschen nach gerannt. Eingerissener Daumen tut nicht weh und Tierarzt hat ja gemeint ich könnte sein wie immer … sum sum ... Mik ziert sich noch ein bisschen, hab mich aber ziemlich aufgehübscht. Irgendwann springt der schon noch an.
Auf dem Arbeitsplan das „Geometrie-Spiel“. Hab mich wieder beeilt, alles takko gemacht.
Der Sir is ziemlich angepisst. Das Wetter is seit heute Nacht kaputt, das läuft total aus. Da kann der Sir erst recht nicht wirklich laufen und wir müssen ständig auf den warten. Ich hab doch nicht so viel Zeit. Draußen darf ich nicht ohne Leine zur Ammer runter. Wegen meinem Daumennagel. In der Halle darf ich toben, weil da weicher, glatter Boden ist.
Nach der Arbeit waren wir noch im Hundeladen. Die einfache Hundebespaßerin musste noch drei Dosen für uns zum Abendessen holen. Sie hat auch noch ein kleines Tütchen gekauft. Hat so gut gerochen. Im Zimmer hat die einfache Hundebespaßerin das Tütchen auf gemacht. Da sind kleine Fischchen drin, getrocknete. Boa, die sind endlecker. Der Sir wollte die nicht. An den Fischchen is der Kopf und der Schwanz noch dran. Der Sir hat die wieder ausgespuckt.
Mittwoch:
Ha, sag ich's doch. Blonde haben einfach gute Chancen, tschacka. Mik hat mich heute zwei Mal an gewedelt. Seine Frau war dann zwar ein bisschen zickig. Pupsegal, hab mich nicht ablenken lassen.
Vormittag Flaschenspiel.
Eigentlich wollte die einfache Hundebespaßerin dann wie jeden Mittwoch Nachmittag zum Shoppen gehen. Das Wetter ist aber so was von gammelig, dass die lieber mit uns in die Halle ist. Spaziergang viel nämlich eher miniklein aus. Wir „feuchteln“ eh schon genug sagt die einfache Hundebespaßerin.
In der Halle haben wir dann einen schnellen Not-Longier-Kreis aufgebaut. Die einfache Hundebespaßerin hat ein paar Pömpel aufgestellt, ohne Band. Mr. Wonder kann das schon ohne Band. Mir sind die Pömpel ohne Band ziemlich pupsi gewesen. Dann hat die einfache Hundebespaßerin ein paar Slalomstangen in die Pömpel gesteckt und dann konnte ich's auch.
Der Wallis war auch dabei. Hab ihn ein paar Mal zum Spielen aufgefordert. Der is da aber nicht so wirklich drauf angesprungen. Habs dann sein lassen, hab nich so viel Zeit.
Draußen treffen wir niemanden. Komischerweise sind nur wir unterwegs. Die anderen Hunde scheinen alle undicht zu sein.
Donnerstag:
Hab am Vormittag den Onyx angebaggert. Ich probiers beim Mik jetzt mal mit Eifersucht. Der Blödi hat nix gemerkt. Überlege ob das mit Mik nicht doch Zeitverschwendung ist. Wenn eine Beziehung schon so zäh anfängt?
Vormittags Arbeiten, Bling- und Lampen-Spiele. Es regnet noch immer. Geht mir inzwischen wirklich auf den Zeiger. Die einfache Hundebespaßerin überlegt Schwimm-Flügel für uns zu kaufen. Wir müssen nur ein paar goldene für Sir Chestnut Rainbow II finden.
Heute Morgen eine Dackel-Mutti getroffen. Die hatte 4 Dackel dabei. Einer heißt „Cujo“. Die einfache Hundebespaßerin musste ziemlich grinsen. „Cujo“ ist eigentlich Bernhardiner von Beruf und spielt in einem Horror-Film mit. Dackel-Mutti wird schon wissen warum der „Cujo“ heißt.
Freitag:
Es regnet. Wir sind jetzt alle angepisst. Nicht mehr nur der Sir. Die einfache Hundebespaßerin hat sich noch ne Regenjacke gekauft. Die zieht sie über die erste Jacke. Sieht ziemlich übel aus, hat Maurer-Charme. Aber sie meint, so bleibt wenigstens sie trocken.
Programm war heute eher mikro. Am letzten Tag sind wir alle eher unmunter. Hab mich bei Mik nochmal mächtig ins Zeug geschmissen. Mik's Frauchen meinte ich wäre ihm zu groß. Häää?
Wir haben den anderen ein paar Tricks gezeigt. Hab alles flutschi erledigt. Die anderen haben das dann nach gemacht. Mik hatte keinen Bock auf „Autsch“. Durfte dafür nochmal das Geometrie-Spiel spielen. Das findet der megageil.
Spaziergang auch wieder eher kürzer als kurz. Wir sind vom Früh-Gassi noch nicht trocken. Dafür toben in der Halle. Da spritzt es auch nicht so. Die einfache Hundebespaßerin hat mit uns Ball gespielt. Sie übt nen neuen Trick mit mir. Dafür brauchen wir nen Ball. Find ich krass cool. Ball-Tricks sind allein schon wegen dem Ball mega.
Samstag:
Heute Morgen ne Tussi mit drei Hunden getroffen. Die Tussi-Hunde waren an der Leine. Also hat uns die einfache Hundebespaßerin auch angeleint und ist mit uns etwas zur Seite gegangen. Der eine Hund kam schon mit nem ziemlich fiesen Gesichtsausdruck auf uns zu. Die drei waren nicht takko.
Als die Tussi mit ihren Hunden auf gleicher Höhe mit uns war, haben ihre Hund die Tussi mit den Leinen gefesselt. Tussi-Rollbraten sozusagen. Null Kontrolle über die Hunde die Tussi. Wieso hat die drei?
Tussi-Hunde keifen wie behämmert. Was macht Tussi: bleibt stehen und versucht sich aus der Leinen-Fesselung zu befreien. GENAU NEBEN UNS. Die einfache Hundebespaßerin war nicht nett. Eher unnett. Zwei der Tussi-Hunde hatten ihre komplette Kauleiste entblößt. Wenn Tussi umfällt, wegen Leinen-Rollbraten, is Polen offen.
Dann Koffer gepackt. Wir sind im Weg rum gestanden. Vor ins Hotel. Auf dem Weg dort hin nen Hund angemacht. Der hat so doof geguckt. Die einfache Hundebespaßerin hat einen Stapel Papier bekommen. Zurück ins Zimmer. Auf Herrli warten.
Los fahren, ins Auto gekotzt. Die einfache Hundebespaßerin hat schnell die Decken im Auto gewechselt. Der Sir liegt nicht so gerne neben dem Frühstück, dass ich mir nochmal durch den Kopf gehen ließ. Zu Hause angekommen. Ins Auto gekotzt.
Sonntag:
Die einfache Hundebespaßerin hat Koffer aus gepackt. Wir sind im Weg rum gestanden, können wir megagut. Der Sir hat die Checkliste abgehakt. Ob wir auch alles wieder mit nach Hause genommen haben. Hab die Tüte mit den Fischchen erwischt. Aber nicht lange. Die einfache Hundebespaßerin hat das zwar nicht gesehen, aber gerochen. Musste die Tüte wieder her geben.
Beim Nachmittags-Gassi alles wichtige erledigt. Es regnet nicht mehr. Geschnüffelt, an Vögel angepirscht, Enten erschreckt, durch's nasse Gras gesaust, mit Mr. Wonder gespielt, auf Sir gewartet und Haufi-Phuu gemacht.
Entschuldigt die kurzen Sätze. Aber so krieg ich mehr Sätze in kürzerer Zeit hier rein.
Bin dann mal weg, sum sum sum
Montag 11. Mai – Sonntag 17. Mai 2015
Good Evening, i hope you had a nice Week
Ich versuche, um Ihnen das Lesen zu erleichtern, die Einträge für jeden Tag in etwa gleich lang zu halten. So können Sie sich auf das Gelesene besser konzentrieren und es ergibt ein wesentlich ausgeglicheneres Schriftbild.
Montag
Pacco und Balto sind wieder da. Gestern musste ich mir eine Stunde ansehen, wie die beiden in einer Weise übereinander „herfielen“, welche ein Gentelman nur in Gegenwart einer Dame zeigt. Dazwischen suhlten sich beide, über und untereinander rollend in einem frisch gepflügten Feld. Ich hielt eine mir angemessene Distanz zu den beiden Rowdy's ein. Very unsanitary.
Grandma und Grandpa kamen heute Nachmittag zu Besuch. Es wurde zuerst Strawberry-Pie und Coffee serviert. Von dem delicious Strawberry-Pie haben wir etwas abbekommen. In Anbetracht der bei mir vorhandenen Laktose-Intoleranz, verzichtete ich auf den Kuchenboden und Sahne und nahm nur die Strawberrys. Danach gab es, angesichts des recht warmen Wetters, noch cold Drinks.
Zum Dinner wurde uns heute Tunfisch mit mashed Potatoes serviert. Dessert bestand aus einem getrockneten Hühnerfuß, den ich sehr gerne als late night snack annehmen.
Kau-Artikel wie z.B. Rindernasen oder Ziemer nehme ich nicht so gerne. Mein weißer Kragen bekommt davon Flecken, die ich nur mit großer Mühe wieder entfernen kann.
Dienstag:
Zu unserem Morning-Walk gesellte sich kurzzeitig Molly hinzu. Molly, bürgerliche aus Ungarn, zeigt, ihrem Alter entsprechend, sie ist noch Kleinkind, churlishness. Ich sah mich veranlasst, ihr zwei Mal Sheltie polite manners the first zu erklären. Um sie besser im Blick zu behalten, hielt ich mich am Ende der Gesellschaft, da kurz darauf auch noch Pacco zu unserer Gruppe stieß.
Nach dem Morning-Walk machte uns die Schäfer-Dompteuse, in Begleitung der schönen Schäferinnen, ihre Aufwartung. Die schönen Schäferinnen wissen sich hier in unserem Castle exemplary zu benehmen. Die beiden kennen die Sheltie polite manners inzwischen aus dem FF.
Die Schäfer-Dompteuse befindet sich in Holydays und scheint deswegen viel freie Zeit zu haben. Sie blieb bis mittags. Es ist unglaublich, wie viele und lange Zweibeiner Worte wechseln können … ohne wirkliches Endergebnis ... denn beim nächsten Treffen kommen wieder genau so viele Worte zum Einsatz. Diese ganzen Wörter machen doch nur schwindelig.
Ich bin eher der Typ für kurze, knackige Lösungen.
Mittwoch:
Vormittags Charity-Disposition.
Fräulein Lilli konnte der Veranstaltung diesmal nicht beiwohnen. Fräulein Lilli hat sich während eines short-trip nach Franken am Fuß leider eine Verletzung zugezogen, die ihr einen Einsatz unmöglich machte.
Von hier aus herzliche Genesungswünsche.
Wir haben die Bewohner mit einem Holzspiel unterhalten.
Herr L. braucht dafür etwas länger, Herr M. hatte keine Lust dazu. Herr M. zeigt autistische Züge. Wir haben herausgefunden, dass er Motivationen am besten an nimmt, wenn man einen Mindestabstand zu ihm ein hält. ICH verstehe das sehr gut.
Also geht die Masterin einfach nicht näher als 2 m an ihn ran. So können wir auch Herr'n M. sehr gut in unsere Aktivitäten einschließen.
Die Wege während des Afternoon-Walk waren wonderful trocken. So bestand keine Verschmutzungs-Gefahr für meine einzige weiße Pfote. Ich sah mich auch nicht genötigt, bestimmte Wegstellen nur auf drei Beinen zu passieren.
Da der Master noch in einem Meeting war, waren wir mit der Masterin auf einem Trainings-Walk. Mademoiselle nervt manchmal, weil wegen der müssen wir gefühlte Millionen Male die blöde Bleib-Übung machen. Wenn die das nicht bald kapiert, muss ich bei Gelegenheit doch ein Einzelgespräch mit ihr führen.
Donnerstag:
Letzte Nacht hat es geregnet. Dies zwang mich heute Morgen dazu, diverse Pfützen zu umlaufen. Das kostet natürlich Zeit, deswegen ist die Masterin manchmal etwas ungeduldig. Leider musste ich deswegen auch des öfteren in die feuchte Wiese ausweichen. Dieser circumstance kostete mich nach dem Morning-Walk sehr viel Mühe, meine einzige weiße Pfote vom Ist-Zustand wieder in den Wunsch-Zustand zurück zu versetzen.
Auch heute Vormittag, trotz Feiertag Charity-Disposition. Station 3 und 4 haben uns explizit angefordert, da die Alltagsbetreuung an so einem Tag nicht so abwechslungsreich ist. Die Bewohner der Station 3 wurden von uns mit einem Bilder-Bingo unterhalten, was sehr gut an kam. Herr St. erklärte uns am Ende der Veranstaltung noch fachmännisch, dass es für die „Leute hier“ ein sehr großer Spaß war und den Bewohnern sehr gut tat.
Herr St. vergisst manchmal, dass er selbst hier auch Bewohner ist.
Auf Station 4 wurde mit Frau B. bereits erlerntes wiederholt. Frau M. sang uns ihr „dada-lalala-lululu-Lied“ vor. Leider ging es Herrn Sp. not realy good.
Ich war der Masterin sehr dankbar, dass sie den Afternoon-Walk in eine Zeit legte, während der es ausnahmsweise nicht regnete. Die Geländeumstände waren zwar die gleichen wie beim Morning-Walk, aber es regnete mir wenigstens nicht in die Augen.
Freitag:
Wir haben Koffer gepackt. Ich saß mit der Checklist auf dem Bett neben der Ausrüstung die in den Koffer sollte. Ich habe auf der Checklist alles abgehakt. Am Ende heißt es sonst wieder wir hätten etwas vergessen. Die Kleidung der Masterin hängt zwar teilweise noch im Keller, doch sie scheint guter Hoffnung zu sein, dass diese bis Morgen gewaschen und auch trocken ist. Würde ich ihr auch raten. Feucht bekommt das Gewand von mir keinen Haken auf der Checklist.
Der Afternoon-Walk verlief nicht so wirklich in meinem Sinne. ICH habe denen gleich gesagt wir sollten lieber zu Hause bleiben. Es hat mir furchtbar in die Augen geregnet. Hätte der Master nicht ein Einsehen gehabt und mit mir seinen Regenschirm geteilt, wären meine Augen ertrunken.
Die Schäfer-Dompteuse und Corona haben uns begleitet. Lilli ist wegen ihrer Verletzung noch immer etwas indisposed.
(Metchley quatscht dazwischen: „... sag mal Sir Hobbit, warum liegt eigentlich das Englischwörter Buch neben dir? ...“
Sir Chestnut Rainbow II: „... halt die Klappe Ami, dein Geschwätz versteht auch keiner … außerdem verpfuschst du mir mein Schriftbild ...“)
Well … wo waren wir?
Ach ja … Lady Corona hat's jetzt auch erwischt. Sie hat sich an der Hornhaut im Auge verletzte.
Auch an Lady Corona herzliche Genesungswünsche.
Nach dem Afternoon-Walk zogen wir zu Hause unsere bathrobe über. Diese erwiesen sich als sehr praktisch, zumal ich trotz bathrobe freien Putz-Zugang zu meiner einzigen weißen Pfote habe.
Samstag:
Heute haben wir wieder einige sehr barbarian Radfahrer getroffen.
Nachdem uns einige dieser rücksichtslosen Individuen passiert hatten, einer davon hätte mich beinahe umgefahren, hat sich unsere Masterin während des weiteren Walk's jedes Mal mutig mitten auf den Weg gestellt, wenn uns wieder einer dieser Rowdy's entgegen kam. So waren sie gezwungen, langsamer zu fahren.
„... keine Klingel, keine Bremse, kein Hirn ...“ bemerkte die Masterin sehr treffend.
Churlish Typen, wirklich churlish.
Heute war wieder nice weather. Fast schon zu nice.
Gut, dass die Masterin immer eine Ration sauberstes Wasser und einen meinem Stand angemessenen Wassernapf dabei hat. So kann auch ich meinen Durst bei einer kleinen Pause stillen. Inn-Wasser ist nicht so wirklich standesgemäß für mich.
Bei einer schönen Tasse Tee lasse ich nach dem Afternoon-Walk gerne die Woche noch einmal Revue passieren. Einmal abgesehen von den Charity-Dispositions, war die vergangene Woche eher Kategorie „boring“.
(Metchley quatscht dazwischen: „... Sir HOBBIT … uahhaa … leg endlich das Wörterbuch weg ...“
Sir Chestnut Rainbow II.: „... Masterin, DER hat Hobbit zu mir gesagt … der stinkt ...“)
So und jetzt mag ich nicht mehr – Ami's …. tsts … echt hey … kein Benehmen
Wir wünschen Ihnen noch eine schöne Woche.
Yours faithfully and with best regards
Sir Chestnut Rainbow II.
Montag 04. April – Sonntag 10. Mai 2015
Und?
Wie gefällt euch nun unser neuer Wochenbericht?
Danke an alle Mail-Schreiber, Gästebuch-Schreiber und FF's. War schon etwas überwältigt von dem Jubel. Ich hatte doch tatsächlich PiPi in den Augen.
Der Biene ist letztens plötzlich eingefallen, dass sie im Keller ihren Kauhuf vergessen hat. Drum musste die schnell weg. Könnte ja sein, dass den einer von uns Jungs findet. Wobei Sir Chestnut Rainbow II. sicher nix in den Mund nimmt, was schon von anderen angespuckt wurde.
Montag:
Heute Vormittag waren wir ganz alleine Gassi.
Bam-Bam-Sam ist in Urlaub, Pacco war noch nicht wach und Balto muss arbeiten. So konnten wir aber gut unseren noch vorhandenen Jetlag der letzten Woche etwas pflegen.
Nachmittags-Gassi verlief auch recht ruhig. Die Woche lassen wir erst mal ruhig angehen. Kommt Sir Chestnut Rainbow II. zu gute, unser Entschleunigungs-Sheltie. Wir haben ein paar Dog-Dance-Schritte über den Attel-Damm getanzt, an unseren „Action-Posten“ Tricks gemacht und unser altbewährtes gemeinsames Jagdspiel mit der einfachen Hundebespaßerin gespielt.
Abends hat der Zweibein-Chef festgestellt, dass SAT1 nicht geht. Da in dem Kasten in dem man Leute sieht und hört aber nicht riecht. Er hatte das Ding in der Hand, das wir öfter mit dem Telefon verwechseln und alle möglichen Knöpfe gedrückt. Die einfache Hundebespaßerin wollte dann den Sinn des planlosen Knöpfedrückens erklärt bekommen.
Knappe Antwort des Zweibein-Chef's: „... i druck hoid a moi ...“
Etwas später ging dann auch RTL nicht mehr. Die einfache Hundebespaßerin hat dem Zweibein-Chef die Telefonattrappe weg genommen.
Dienstag:
Vormittags waren wir im St. Konrad auf Station 3.Mademoiselle Honey Bee Sum Sum war auch dabei. Auf dieser Station haben wir nochmal unser Memorie-Spiel ausgepackt. Mademoiselle Honey hat die Weckerkarte und die Apfelkarte gelocht.
Sehr großes Kopfzerbrechen bereitet unseren Bewohnern immer die Karte mit dem Gespenst. Es gab von den Bewohnern schon die burner Interpretationen dieses Bildes. Wolke und Rauch waren noch harmlos. Eine Bewohnerin sah Bettwäsche auf der Leine, eine andere Zuckerwatte. Am heftigsten war aber Herr H., er behauptete seine Schwester zu sehen.
Nach der Therapie-Arbeit sind wir bei schönstem Wetter am Inn entlang zum Busbahnhof gelaufen. Wir sind da so ungefähr 1,5 Stunden unterwegs.
Wir haben einen Mini-Aussie getroffen. Mademoiselle Honey Bee Sum Sum hat sich vor dem so was von zum Spacken gemacht. Is wie ein Eichhörnchen auf Extasy im Kreis um den rum gefegt. Der stand nur da und hat ihr zu gesehen. Nach zwei Minuten etwa hatte sie fertig, hat den Kerl nicht mehr beachtet und is schwimmen gegangen. Sie hat halt nie lang Zeit.
Mittwoch:
Wir haben's streng diese Woche.
Heute wieder Therapie-Arbeit. Diesmal BZ Krohn-Leitmannstetter Station 2.
Mademoiselle Honey Bee Sum Sum musste zu Hause bleiben. Auf dieser Station sind einige Bewohner, die Mademoiselle noch nicht wirklich verpacken kann.
Wir haben mit den Bewohnern Collie-Gymnastik gemacht.
Fingerwackeln = ich gehe rückwärts
Hände und Arme nach vorne unten = ich mache Diener
Hände und Arme nach oben = ich mache Sitz
Mit den Ellenbogen wackeln = ich mache Naseputzen
Hände und Arme zum Körper = ich stehe wieder auf
Rechter Arm nach links = ich mache Twist
Linker Arm nach rechts = ich mache Turn
Dann tosender Applaus = ich belle
SAT1 und RTL gehen in dem Kasten wieder. Auch ohne drücken.
Donnerstag:
Das erste Mal war Mademoiselle Honey Bee Sum Sum in einer Woche zwei Mal mit zur Therapie. Bam-Bam-Sam ist noch immer im Urlaub und Lilli ist jetzt auch in Urlaub. Ging also nicht anders, die Biene musste zwei Mal ran.
Promt schnappt mir das Weibsstück meinen Tanzpartner weg. Nachdem wir die „Sitzgruppe“ (bestehend aus Frau G., Herrn R., Herrn D., Frau S. und Herrn B.) aufgemöbelt haben, hat Mademoiselle heute mit Herrn St. getanzt.
O.k. „tanzen“ ist jetzt etwas übertrieben. Das Tanz-Traumpaar, sozusagen die Wasserburger Fred Astaire und Ginger Rogers im BZ, sind noch immer Herr St. und ICH. Wir sind uns nur noch nicht ganz einig, wer Fred und wer Ginger ist.
Gut, muss es zu geben, RESPEKT, die Biene hat das gar nicht schlecht gemacht. Selbstverständlich kommt sie an meine Leichtfüßigkeit nicht ran.
Nachmittags-Gassi wurde Entschleunigt. Sir Chestnut Rainbow II hatte Probleme. Gestern hat's geregnet und es waren Pfützen auf dem Weg. Er musste die ja alle „umlaufen“.
Freitag:
Kein Termin heute.
Die einfache Hundebespaßerin hat sich eine Gartenschere genommen und da ein bisschen geschnitten und dort ein bisschen gezwickt. Die Weide muss wohl abgehackt werden. Da is ein Käfer drin, der lauter Sägespäne aus dem Baum raus spuckt. Bevor die umfällt, wird die nun zersägt. Meine schöne PiPi-Weide …......
Nachmittags-Gassi
Die einfache Hundebespaßerin hat mit uns ein bisschen UO geübt. UO heißt Unterordnung und die is dem Sir Chestnut Rainbow II ziemlich zuwider. Die einfache Hundebespaßerin hat uns ins BLEIB abgelegt und immer wieder einzeln abgerufen. Wenn wir in der Ablage sind, flüstere ich dem Sir immer „... Hobbit … Hobbit ...“ zu. Da steht er dann immer auf, weil „Hobbit“ kann er gar nicht leiden. Hobbit's leben in Lehmhütten und tragen Leinenkleidung … nix für adlige Shelties.
Da kommt eine Frau mit einem angeleinten Deutschen Pinscher die Straße runter. Die einfache Hundebespaßerin ruft uns zu sich und leint uns auch an. Kommt die Fischkutterkerstin doch direkt auf uns zu. Von weitem hat die einfache Hundebespaßerin schon gesehen, dass sich das Pinscher-Fräulein nicht wohl fühlt. Sie versucht sich so zwischen uns und Pinscher-Fräulein zu stellen, dass sich die kleine Maid nicht gar so unwohl fühlt.
Die Fischkutterkerstin am anderen Ende der Leine hält nicht eine einzige Höflichkeitsfloskel von Hunden ein und steuert noch immer gerade auf uns zu.
Mademoiselle Honey Bee Sum Sum wird nun auch nervös und knurrt leise vor sich hin. Die einfache Hundebespaßerin nimmt ne Hand voll Futter aus dem Beutel, wirft es weit in die Wiese hinter uns und schickt uns mit einem spannenden „... schnell … such … gleiti-gleiti* ...“ los.
Pinscher-Fräulein sieht plötzlich viel entspannter aus.
Nachdem die einfache Hundebespaßerin der Fischkutterkerstin keine Audienz gibt, dreht die endlich ab und geht weiter.
Wir arbeiten weiter.
Aus den Augenwinkeln sieht die einfache Hundebespaßerin, dass Fischkutterkerstin mit Pinscher-Fräulein nach 50 m umdreht und wieder in unsere Richtung geht.
„... Boa ey … is nich wahr ...“ bläst die einfache Hundebespaßerin durch die Backen.
Sie legt uns wieder ins Platz-Bleib, mit dem Rücken zu Pinscher-Fräulein, die ja noch immer angeleint ist. Die arme Sau kann ja nix dafür. Sie legt vor jeden von uns ein Stückchen getrocknetes Rindfleisch in die Wiese „... Bleibt bloß liegen … und ich will keinen Ton hören ...“. Wir können aber sowieso nur das Rindfleisch anschauen. „... saubere Arbeit ...“ meint Fischkutterkerstin als sie auf unserer Höhe ist und bleibt stehen.
Pinscher-Fräulein steht mit eingekniffenem Schwanz hinter Fischkutterkerstin und die merkt immer noch nix.
Die einfache Hundebespaßerin reagiert nicht. Nun starren wir alle vier das Rindfleisch an.
Fischkutterkerstin erlöst endlich ihr komplett verunsichertes Pinscher-Fräulein, geht weiter und dreht auch nicht mehr um.
Wir verputzen unser Rindfleisch.
Samstag:
Die einfache Hundebespaßerin schwingt ihr heißes Eisen.
Der Vormittag verläuft ziemlich langweilig. Der Nachmittag auch. Nur Gassi gehen und kleine Späßchen. Ein Mal musste ich mit Mademoiselle Honey Bee Sum Sum zu den Gänsen runter an die Attel.
Aber echt nur eeeeiiiiiiiiiinnnn Mal.
Sonntag:
Nachdem wir gestern nicht „ausgelastet“ waren, hat die einfache Hundebespaßerin heute ein paar Einsteinspiele mit uns gespielt. Wir müssen uns sowieso noch auf den Kurs übernächste Woche vorbereiten.
Beim Nachmittags-Gassi begab sich wieder eine Begegnung, die der einfachen Hundebespaßerin diesmal eher dicke Fragezeichen ins Gesicht tackerte.
Älteres Paar (ob Ehe wissen wir ja nicht), kommt uns mit Dackel an einer Flexi entgegen. Kriegt die einfache Hundebespaßerin schon gleich wieder Zahnstein. Als die mit ihrem Flexi-Dackel auf unserer Höhe sind, fängt die Frau von dem an: „... schee weida geh … dea ma alle schee weida geh … ganz schee weida geh … schee weida geh … schee … schee … geh … geh ...“
Meine zwei Zweibeiner stehen da und gucken wie eine Kuh, die Eiskunstlauf lernen soll.
Wir drei auch. Was'n DAS für'n Kommando, „... schee weida geh ...“?
Bei denen scheint der liebe Gott irgend eine Wette verloren zu haben.
In diesem Sinne
Gehabt euch wohl
KUSSEL und CLICK
Euer Metchley Wonder
PS: * gleiti-gleiti = unser neu gelerntes schweizerisches Wort und bedeutet so viel wie „hurtig hurtig“ auf bayerisch „jetz oba zackig“
Montag 27. April – Sonntag 03. Mai 2015
Sum Sum Sum, ich summ lustig rum.
Ich bin Honey Bee Sum Sum und der Teenie hier im Team. Im Moment 1 Jahr und 5 Monate alt und ich hab immer wenig Zeit. Die einfache Hundebespaßerin sagt oft, dass sie es nicht hätte besser treffen können als mit mir, obwohl ich echt wenig Zeit hab. So viel zu tun, so viel zu tun. Drum lasst uns schnell machen.
Montag:
Gestern Nachmittag schnell mal alle neuen Nachrichten in O-gau locker flockig ab gecheckt. Ich war schneller als Mr. Metchley Wonder und Sir Chestnut Rainbow II..
Sir Chestnut Rainbow II. ist voll im Entschleunigungs-Modus. Wenn er noch mehr Tempo raus nimmt, geht er rückwärts. Viele Hunde getroffen. Da waren auch so gesprenkelte dabei. Die einfache Hundebespaßerin hatte schon bei der ersten Begegnung irgendwie so ne Eingebung, dass das nicht so wirklich gut geht mit denen.
Heute Vormittag mit Jule gespielt. Dann Arbeiten, Touch-Kurs. Das hält auf Leute, ich sags euch, Arbeit hält so was von auf. Wo ich doch so wenig Zeit hab. Ich muss noch schwimmen gehen, schließlich is affengeiles Wetter, ich muss noch über den Ammer-Damm rennen, ich muss noch Enten erschrecken, ich muss noch andere Hunde anbellen, ich muss noch fressbares suchen, ich muss noch die einfache Hundebespaßerin nerven und ich muss noch Haufi-Phuu machen. So wenig Zeit …....
Nachmittags nochmal schnell gearbeitet. Hab mich echt beeilt. Speed-Tochen sozusagen. Dann mit Jule gespielt. Nebenbei Bonnie und Nelli angemacht. In die Ammer gesprungen, ne kurze Schwimmrunde gedreht. Wasser war ziemlich zapfig, hätte ich nicht gedacht. Nach den Fleckigen Ausschau gehalten. Keinen zum Anbellen getroffen.
Dienstag:
Die Fleckigen getroffen. Die einfache Hundebespaßerin hat uns aber zur Seite genommen und ich hatte keine Zeit um die Fleckigen anzubellen. Die hat Guttis in die Wiese geworfen hat. Die Flecken haben uns beschimpft. Die Ahnung der einfachen Hundebespaßerin wurde wahr. Die sind mit Vorsicht zu genießen. Frauchen von denen hat nen Wagen dabei. Sieht aus wie ne Hundebox auf Rädern. Da drin juckelt die nen Welpen rum. Hockt immer da drin die arme Sau und guckt kariert durch's Gitter.
Die einfache Hundebspaßerin war im 1-Euro-Laden.
Sie kam flennend zurück. Der macht zu. Sie weiß jetzt nicht, wo sie in Zukunft ihre Unterhosen her kriegt.
Wetter is Bullshit. Es regnet in Strömen. Es ist kalt. Konnte mit den anderen nur in der Halle spielen.
Beim Spaziergang die Fleckigen getroffen. Die haben gestänkert. Wir nicht. Is noch so ne andere Flachfrau mit zwei Hunden dabei. Die Leinen an, die einfache Hundebesaßerin auch. Die Hunde der Flachfrau stänkern. Wir warten wo die hin gehen. Geht die Flauchfrau mit ihren zwei zur Ammer runter, die mit den Fleckigen und dem Gitter-Welpen bleibt auf dem Weg.
Voll spacko die zwei. Oben zwei keifende Fleckige, unten zwei keifende Außerirdische. Wo sollen wir jetzt gehen? Red Bull ist ausgegangen, wir haben keine Flügel
(Metchley quatscht dazwischen: „... Honey, sag mal glaubst du das irgendjemand hier dein geblubber versteht? …)
Mittwoch:
Erste Ermüdungserscheinungen machen sich bemerkbar. Bei den anderen. Bei mir nicht. Hab keine Zeit zum müde sein.
Die Gruppe arbeitet auf dem Freiplatz. Es ist megagutes Wetter. Das Wetter hat anscheinend genau so wenig Zeit wie ich. Erledigt alles in einer Woche, Sonne, heiß, Regen, kalt, Nebel, feucht, Sonne heiß … usw. usw.
Die machen Übungen rundrum um so lustig gestreifte Hütchen. Hab erst gedacht ich muss die umwerfen. Die sind aber höher als ich groß bin. Dieses Asi-Hütchen is immer wieder aufgestanden. Hab dem Ding dann eins mit der Pfote betoniert. Der stand nicht mehr auf. Kann doch vor so nem Streifending nich so abloosen.
Dann mit Jule gespielt. Bonnie durfte auch mitspielen. Diego auch. Vidia auch. Die is heute Mittag aufgetaucht. Wir haben uns um das Gerätehaus gejagt. Ich war die schnellste, ich hab auch am wenigsten Zeit.
Nachmittags frei. Die einfache Hundebespaßerin ist Einkaufen gegangen. Wir durften nicht mit. Schlafen ist Zeitverschwendung. Man … äh … Hund könnte so viel machen in dieser Zeit. Nach ner Stunde kam die einfache Hundebespaßerin zurück. Keine Klamotten, aber Bauchbeutel gekauft. Will die ein Känguru? Ihre Bauchbeutel werden immer größer.
Donnerstag:
Vortrag der einfachen Hundebespaßerin über Halsbänder, Brustgeschirre, Flexileinen und Schleppleinen.
Gibt ja leider noch immer zu viele „Kevin's“, die ihre 40 kg Hund an ne Flexi ran machen. Gibt auch noch viele, die Hunde am Halsband reißen. Echt Freunde, wenn ihr schon der einfachen Hundebespaßerin nicht glaubt, fragt doch einfach mal Tante Google nach Verletzungen mit Flexileinen und Schäden an der Halswirbelsäule. Flexis machen Löcher in Hunde und trennen Menschen Finger ab. ICH hätte für so nen Scheiß keine Zeit.
Hat ein paar Short storys erzählt, was sie mit Flexi's schon alles erlebt und gesehen hat. Und mit dem Halsband auch. Letztens erst ein Kumpel von uns. Drei Tage gelähmt, weil Halsband die HWS geknackt hat. Läuft noch immer nicht wirklich rund der Junge.
Vormittag war noch Schnuckiwetter. Nachmittag hat das Wetter wieder die Geduld verloren. Hat sich nass gemacht.
Freitag:
Nachmittags-Gassi. Diesmal schneller, weil der Hobbit (uuahhhaaa) an der Leine war. Sir Chestnut Rainbow II. mag es gar nicht, wenn die Hobbit zu ihm sagt. Da kriegt der sein „Higgins Gesicht“. Der wäre ja noch nicht mal Brite meint der langhaarige Edel-Hobbit (YÄÄÄHHH, Hobbit, haumichwech).
Wir gehen oben auf dem Damm. Kommt uns unten IN der Ammer ein Golden Retriever entgegen. Am Ufer, rennend, ein ziemlich ungechilltes Frauchen. Ne quietsch orange, zusammengerollte Schleppleine in der Hand. Ziemlich blöd. Schleppleinen sollten doch eher AM Hund sein. AUSSER Frauchen hat Jagdtrieb.
Hund immer weiter die Ammer flussabwärts ner Ente hinter her. Ente ziemlich hysterisch, Frauchen ziemlich hysterisch. Wir ziemlich sprachlos oben auf dem Damm. Hund immer weiter die Ammer runter, bis er nicht mehr zu sehen war. Ein ziemlich abgekreischtes Frauchen kommt auf den Damm hoch und flucht auf den Hund. Das sie selbst eine von Evas dümmsten Töchtern ist, begreift sie nicht. Einem jagdlich motivierten Hund nimmt man die Schleppleine NICHT ab.
Außerdem hat die einfache Hundebespaßerin gesehen, dass der Hund ein Halsband trägt. Vielleicht hätte Evas dümmste Tochter den Vortrag der einfachen Hundebespaßerin vom Donnerstag Vormittag hören sollen. Sie wünscht Evas Dumm-Tochter für nächste Woche nen Bandscheibenvorfall. Tut krätze weh und kostet viel Zeit.
Samstag:
Die einfache Hundebespaßerin sieht nach Getränkeschaden aus. Die Augen irgendwie … ??? … tief ???
Sie packt Taschen und Koffer. Ich würd den ganz Schlonz gleich hier lassen. In zwei Wochen sind wir eh wieder hier.
Treffen noch eine liebe Bekannte. Ich kann nicht sagen alt, weil ich die nicht kannte. So alt war die.
Seit gestern Regen. „It's raining cat's and dog's“
(Metchley quatscht dazwischen: „... Honey es is gut, es reicht wenn hier einer auf britisch abhebt ...“)
O.k. bin ja schon ruhig. War eh nix mehr los gestern. Nur die eine rote Hündin, die wir auf dem Attel-Damm immer treffen hab ich angekläfft. Is'n Opfer-Typ. Außerdem hat die mich mal von hinten gezwickt.
Sonntag:
Nix los …........................ Langeweile-Sonntag
Mit fällt grad was ein, muss schnell weg – keine Zeit mehr –
Sum Sum
Montag 20. April – Sonntag 26. April 2015
Good Evening Lady's and Gentleman, verehrte Hündinnen und Rüden.
Mein Name ist Sir Chestnut Rainbow II. von Collie in Not.
Gleich zu Beginn möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich diesen „Magnum-Slang“ von Mr. Wonder nicht fortführen werde.
Let me explain „Magnum“ for our young readers.
„Magnum“ war eine Serie in den 80er Jahren, die Hauptfigur war ein Privatdetektiv namens „Thomas Magnum“, der mit seiner, salopp ausgedrückt „hemdsärmeligen“ Art, Jonathan Quayle Higgins III. , ein wie auch ich adeliger Brite, des öfteren seine Contenance verlieren ließ. Ich fühlte mich, immer wenn sich mir die Gelegenheit bot, diese Sendung zu sehen, mit Jonathan Quayle Higgins III. sehr verbunden.
Zu meinem Leidwesen haben ich immer nur eine Woche Zeit, Ihnen zu erklären, wie Mensch und Hund sich gegenüber aus hohem Hause stammenden Aristokraten zu benehmen haben. Angesichts dieser begrenzten Zeit, versuche ich mich so einfach wie möglich auszudrücken und fasse mich so kurz wie möglich.
Montag:
Sheltie polite manners the first:
Welpen, Junghunde und Hunde nicht blauen Blutes haben einen Abstand von mindestens 3 m zu mir einzuhalten. Es ist nicht erlaubt, auf Sir Chestnut Rainbow II. los zu stürmen, ihn an zu bellen oder anderweitige, unschickliche Äußerungen wie knurren, jaulen, quietschen oder quieken zu tätigen.
Außer es handelt sich um andere Sheltie's
Heute gesellten sich zu unserem Morningwalk wieder Pacco (Rottweiler, verarmter Adel ohne Papiere) und Balto (seine Mutter ließ sich mit einem bürgerlichen ein) dazu. Kurzzeitig spielte ich mit dem Gedanken, mich wieder zurück in unser Castle zu begeben. Da wenigstens Balto einen gebührend Abstand einhielt, ersparte ich unserer Masterin den Weg zurück. Selbstverständlich wäre sie mit MIR zurück gegangen.
Pacco hielt den Abstand natürlich wieder nicht ein. Durch ein leichtes Anheben meiner linken Gesichtshälfte, stellte ich diesen jedoch sofort wieder her. Pacco muss noch so einiges lernen und das Alter, das ja gerne von den Mastern als Ausrede angeführt wird, ist für sein ungebührliches Verhalten keine Ausrede. Ich wusste im Alter von 12 Monate sehr wohl, wie man sich gegenüber Respektshunden verhält.
Dienstag:
Heute Vormittag war ich zu einer Charity-Disposition im Senioren-Wohnstift St. Konrad eingeladen. Frau K., Frau Sch. und Herr H. wurden für eine halbe Stunde von mir betreut. In Gesellschaft der Bewohner muss ich zwar kurzzeitig meine aristokratische Abstammung in den Hintergrund stellen, trotzdem lohnen sich diese Veranstaltungen in der Regel für mich doch ganz erheblich.
Am Nachmittag machten uns Oma und Opa wieder ihre Aufwartung.
Kuchen und kleine, dem formlosen Anlass gerechte Leckereien haben Oma und Opa mit gebracht. Da ich mir niemals solch eine Blöße wie Mr. Wonder geben würde, der von einem Feinschmecker so weit weg ist wie ein Rottweiler vom Eiskunstlauf, nehme ich selbstverständlich nur angemessene Nahrungsmittel zu mir. Kalte und heiße Getränke wurden von unserer Masterin serviert. Angesichts langsam steigender Tagestemperaturen, fanden die kalten Getränke größeren Anklang bei unseren Gästen.
Mittwoch:
Sheltie polite manners the second:
Niemals, auf gar keinen Fall, zu keinem Zeitpunkt, dürfen sich nasse Deutsche Schäferhunde neben Sir Chestnut Rainbow II. schütteln. Es ist nicht erlaubt, mit nassem Fell auf mich zu zu laufen, an mir vorbei zu laufen oder neben mir stehen zu bleiben.
Außer es handelt sich um andere Shelties.
Dieses leidige Thema muss ich in nächster Zeit in jeweils einem Einzelgespräch mit Corona und Lilli nochmal ausführlich klären. Es kann nicht sein, dass ich, Sir Chestnut Rainbow II., beim Afternoonwalk ständig den weiteren Weg, um nasse Deutsche Schäferhunde herum gehen muss, nur weil sich diese beiden „Lady's“ (räusper) nicht beherrschen können.
Bei unserem heutigen Afternoonwalk stellte ich erfreut fest, dass es sogar Menschen gibt, die eine gewisse Etikette einhalten können.
Sicher sind euch diese sportlichen Personen bekannt, die auf einem sogenannten „Fahrrad“ in unserer Umwelt unterwegs sind bekannt. Für mich persönliche käme ja ausschließlich Golf oder Polo als sportliche Betätigung in Frage. Wobei beim Polo ja auch andere Tiere mit spielen, was eine gewissen Gefahr der Verschmutzung birgt.
Einmal davon abgesehen, dass es bei manchen dieser Zeitgenossen sehr unvorteilhaft aussieht, wenn sie ihre doch meinst nicht sehr schlanken Beine in bunte, eng anliegende Anzüge zwängen, hatten wir heute wirklich erfreuliche Begegnungen.
Die Mehrzahl dieser Athleten bedankte sich bei uns, wenn unsere Gruppe, bestehend aus drei erwachsenen Personen, fünf Hunden und mir, an den Rand des Weges traten.
Ein ganz besonders höfliches Exemplar fuhr sogar langsamer und meinte: „... basst scho, i schaug scho a auf eich auf ...“. Zu Deutsch: „... auch ich nehme Rücksicht auf andere die mir während meiner Freizeitbeschäftigung begegnen ...“
Dieses „Bayrisch“ … also so ganz kann ICH mich damit nicht anfreunden, well, whatever.
Donnerstag:
Charity-Disposition im Betreuungszentrum Krohn-Leitmannstetter.
Wir waren für die Stationen 6 und 7 gebucht.
Freitag:
Sheltie polite manners the third:
Ich gehe never ever auf feuchter Erde, in nassem Gras, auf umgepflügten Äckern und vor allem gehe ich NICHT DURCH Pfützen.
Außer es gehen andere Sheltie's voraus.
Es ist dafür Sorge zu tragen, dass mir ein möglichst sauberes überschreiten von Pfützen gewährleistet wird. Mir macht es definitiv keinen Spaß, jedes Mal auf drei Pfoten durch Pfützen hüpfen zu müssen, nur damit meine einzige weiße Pfote nicht nass wird. Des weiteren sieht es peinlich aus.
(Mr. Metchley Wonder quatscht dazwischen: CHESTNUTes reicht!! Wenn ich „Kastanie“ heißen würde, würde ich den Ball mal ganz schön flach halten, du Beute-Brite)
Samstag:
Der Tag verlief ohne nennenswerte Vorkommnisse.
Zum Morningwalk waren Balto und Bam-Bam-Sam (Ungarischer Adel mit Papieren) dabei. Beide wissen sich zu benehmen.
Morgen beginnt unser einwöchiger business trip nach Oberammergau.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch in diesem Kurs, dessen Kursleitung, Monitoring und Überwachung selbstverständlich wieder auf meinen Schultern lasten wird, einige anwesende Teilnehmer die Benimmregeln noch nicht kennen.
Sonntag:
Abreise nach Oberammergau 12:43, voraussichtliche Ankunftszeit ca. 14:45.
Die Masterin hat für ausreichend Reiseproviant und Getränke gesorgt.
Wir wünschen Ihnen und natürlich auch mir persönlich a nice Week with good Friends
Yours faithfully and with best regards
Sir Chestnut Rainbow II.
Montag 13. April – Sonntag 19. April 2015
Welcome back Friends, Fan's and Folks
Ich nehme nun mal einfach an, ihr habt mich vermisst.
Die einfache Hundebespaßerin hat ihr neues Spielzeug für meine Pfoten freigegeben. Sie hat sich nen netten kleinen Acer Lap gegönnt. Gut, klein ist jetzt etwas untertrieben. Das Ding is doppelt so groß wie der alte und ich sag's euch: Der Bildschirm haut einen um. Ein ganz neues Seh-Erlebnis. Stellt euch einfach vor ihr habt jahrelang durch ne Klopapierrolle geguckt und jetzt is die weg.
O.k. soweit mit den neuen Errungenschaften der einfachen Hundebespaßerin.
Nachdem sich die anderen beiden, also Sir Chestnut Rainbow und Mademoiselle Honey Bee Sum Sum, beschwert haben, sie kämen nie zu Wort, werden wir uns das hier in Zukunft aufteilen.
(Honey Bee Sum Sum … was ein Name. Manchmal frag ich mich, was die einfache Hundebespaßerin für Medis einwirft?)
In Zukunft wird es auch kein TAGEbuch mehr sein, sondern ein WOCHENbericht.
Sir Chestnut Rainbow hat in einer Rudel-Brain-Storming-Runde angeboten, dem ganzen einen etwas seriöseren Hintergrund zu geben. Dem alten Briten kann man so gut wie nix recht machen. Seit er hier den Altersbonus hat, will er immer der Bestimmer sein.
Aber keine Angst, wenn's zu seriös wird, quatsch ich dazwischen.
Mademoiselle Honey Bee Sum Sum wird mit jugendlicher Leichtigkeit und ihrem unverkennbaren Dackel-Charme, der manchmal eher an slowakischen Landadel erinnert, auch jeweils einen Wochenbericht übernehmen.
Im Aufbau der Hundeschule hat sich auch so einiges geändert, werdet ihr so im Laufe der Zeit alles noch genauer erfahren.
Ja, dann hoffe ich mal ihr genießt die folgenden Zeilen. Wir müssen uns alle erst am neuen Spielzeug der einfachen Hundebespaßerin einschreiben.
Montag:
Morgen Gassi. Rottmoos-Runde, wie immer. Die einfache Hundebespaßerin spielt sich hinter mir mit Mademoiselle Honey Bee Sum Sum rum. Aus dem Augenwinkel sieht sie, wie Silvia den Pacco anleint und mit dem Arm eine ausladende Bewegung macht: „... do, do vorn rennt a Hos ...“. Da wir Hunde die Körpersprache des Menschen perfekt beherrschen, folgten meine hinreißend braunen Äuglein dem Arm von Silvia, erblickten den Hasen und ... TSCHÜSS.
An der mit offenem Mund da stehenden einfachen Hundebespaßerin, ihr Pfiff im Nirvana verhallend, stob eine fast fliegende Mademoiselle Honey Bee Sum Sum vorbei, mir und dem Hasen nach. „... gäht scho guad los de Woch ...“ brummelte die einfache Hundebespaßerin vor sich hin „... dahoam brauch i glei mei Zeidung … i bin so bläd ...“.
(Übersetzungen des Bayrischen ins Deutsche und Schweizerische gerne auf Anfrage)
Das fröhliche Halali dauerte aber nicht lange, da der Hase offensichtlich entweder ein Gymnasium oder eine Hundeschule besucht hat. In einem großen Bogen über die Wiese nahm er direkten Kurs auf die einfache Hundebespaßerin, Silvia und Lisa, die mit den angeleinten Pacco und Bam-Bam-Sam auf dem Weg standen. Der Hase fetzte genau zwischen Lisa und der einfachen Hundebespaßerin durch, wodurch es Lisa möglich war, Mademoiselle Honey Bee Sum Sum vom Weg zu pflücken. Herr oder Frau Hase verschanzte sich daraufhin hinter einem Zaun. 35 kg Collie passten da nicht durch. Und ich hab's gesehen, dieses hintertriebene Löffeltier hat gegrinst. ES HAT GEGRINST.
Zu Hause hat die einfach Hundebespaßerin eine Zeitung zusammen gerollt und sich an den Kopf geschlagen: „... du musst besser auf Hasen achten, du musst besser auf Hasen achten ...“. Ich wollte schon in der Klinik anrufen aber sie hat mir ihr Handy nicht gegeben. Ich würde das Display immer so zerkratzen. Haltloser Vorwurf, stimmt gar nicht.
Am Nachmittag waren dann noch Oma und Opa da.
Immer gut, bei Opa gibt’s immer viel zu essen. Er hat immer was besonderes für uns dabei. Manchmal auch was, was nicht so wirklich in Hunde hineingehört. Opa wird etwas tüddelich. Das nimmt ihm die einfache Hundebespaßerin dann weg. Leider hat die noch nicht verstanden, dass es nix gibt, was in einen Collie NICHT hineingehört. Wenn man es schlucken kann, ist es essbar.
Dienstag:
Ein Tag ohne besondere Vorkommnisse.
Dienstag ist blöd. Da kriegen wir unser Essen immer eine Stunde später, weil die Zweibeiner da einkaufen fahren und wir sitzen mit in den Kniekehlen hängendem Mägen zu Hause.
Mittwoch:
Wegen anhaltend großer „Nachfrage“ nach uns als Therapie-Team, hat die einfache Hundebespaßerin beschlossen, den Bam-Bam-Sam in die Ausbildung zum Therapie-Hund aufzunehmen. Im Mai werden wir ein weiteres Seniorenzentrum in Edling übernehmen.
Bam-Bam-Sam war im April zwei Mal mit im BZ Krohn-Leitmannstetter. Er machte das perfekt und erstaunlicherweise hat er dort seinen sonst recht enthemmten Speichelfluss völlig unter Kontrolle. Normalerweise schäumt er wie ein Gaul nach nem 10 km Galopp-Rennen und wenn er sich schüttelt, springt sogar die einfache Hundebespaßerin zur Seite. Spucke-Fäden-Alarm!!
Die Schäfer-Dompteuse und die Gitti mit dem Maxl waren mit beim Nachmittags-Gassi.
Corona hatte wie immer einen Ball dabei. Der aktuelle Ball sieht aus wie ein von einem 1 jährigen Kind, das nur zwei Zähne hat, angenagter Apfel. Begründung der Schäfer-Dompteuse: „... der schwimmt wenigstens ...“. Kann ich mir vorstellen. Die kümmerlichen Reste des Balles sind garantiert leichter als Wasser.
Retten braucht man den nicht mehr.
Donnerstag:
Therapie mit Mademoiselle Honey Bee Sum Sum im BZ Krohn-Leitmannstetter. Inzwischen geht sie regelmäßig ein Mal in der Woche mit zur Therapie.
Die einfache Hundebespaßerin hat beim Gruschtl-Ecken-im-Haus-Aufräumen ein Memorie-Spiel mit schönen, einfachen Bildern gefunden. An eine Karte hat sie kleine Schnürchen befestigt, damit wir die Karten besser aufheben und bringen können. Die dazu passende zweite Karte hat kein Schnürchen.
Die Karte ohne Schnürchen bekommen die Bewohner, die Karten mit Schnürchen liegen auf dem Boden. Mademoiselle Honey Bee Sum Sum hat mit den Bewohnern mit großem Eifer Memorie gespielt und sich selbstverständlich nach jeder von den Bewohnern richtig gefundenen Karte großen Applaus und ein Leckerli abgeholt.
Freitag:
Was Zweibeiner über die Jahre so alles sammeln. Vor allem weibliche Zweibeiner.
Deko-Zeuchs-Schnick-Schnack, Stoffreste, Zeitungen, leere Parfümflaschen und allem anderen voran: Klamotten, Schuhe und Taschen.
Die einfache Hundebespaßerin hat den ganzen Vormittag im Schlafzimmer verbracht. Wir auch. Sie hat das Ding, dass die Zweibeiner „Schrank“ nennen ausgeräumt. Wir lagen auf dem Bett und haben uns das ganze in Ruhe angesehen. Mademoiselle Honey Bee Sum Sum ist nach ner Weile eingeschlafen, Sir Chestnut Rainbow und meiner einer hielten aber bis zum Schluss durch.
Nachmittags Brückenwegerl-Gassi mit der Schäfer-Dompteuse und den schönen Schäferinnen. Brückenwegerl-Gassi deshalb, weil man über eine kleine Brücke gehen muss, um auf den Inndamm zu kommen. Diese Runde ist Lilli's liebste Enten und Gänse Jagdstrecke.
Samstag:
Was uns die einfache Hundebespaßerin bisher verheimlicht hatte, kam an diesem Tag zum Vorschein. NOCH MEHR Klamotten und Schuhe. In einem Schrank in UNSERER Pfotendisco. Sir Chestnut Rainbow und ich lagen auf der Disco-Couch, Mademoiselle Honey Bee Sum Sum beschäftigte sich mit einem Korken, während die einfache Hundebespaßerin eine Klamotte nach der anderen aus dem Schrank zog. WIE OFT hab ich schon vorgeschlagen, dass die sich ein Fell wachsen lassen sollen. Was bin ich froh, dass mir sowas erspart bleibt.
Stelle mir grad vor, wie ich verschiedene Felle aus einem Schrank sortiere und dann in Alt-Fell-Container werfe.
Samstag Nachmittag sind wir zur Julia, Hans, Emil und Rosalie gefahren. Die Moni, der Lars und der Felix kamen auch. Felix ist soooo praktisch. Emil und Rosalie sind ja nun schon zu groß um ihnen direktemang das Essen aus der Hand zu klauen.
Felix hat dafür im Moment noch eine optimale „Schulterhöhe“ (sagt man das so bei Zweibein-Welpen?). Sogar Mademoiselle Honey Bee Sum Sum hat eine reelle Chance an Brezen-Reste in Felix Hand zu gelangen.
Sonntag:
Das hat sich nicht geändert: Langeweile-Sonntag
Die einfache Hundebespaßerin hat uns allen ein schickes Kauteil in die Schnüss gedrückt, mit dem wir uns im Garten beschäftigen konnten. Wenn wir den Mund voll haben, meint sie, wir würden weniger am Zaun kläffen.
Kläffen? Also eins muss ich jetzt klar stellen: KLÄFFEN tut nur der alte Brite, Mademoiselle Honey Bee Sum Sum und meiner einer SPRECHEN.
In diesem Sinne
Gehabt euch wohl
KUSSEL und CLICK
Euer Metchley Wonder